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27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie
und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO

19. - 21.03.2025, Göttingen

Optimierung von CI-Systemen für eine besseres Verstehen von leiser Sprache

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Matthias Hey - UKSH, Kiel, Deutschland
  • Thomas Hocke - Cochlear, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO. 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen. Göttingen, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc104

doi: 10.3205/25dga104, urn:nbn:de:0183-25dga1041

Published: March 18, 2025

© 2025 Hey et al.
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Fragestellung: Die individuelle Anpassung von Cochlea-Implantaten zielt darauf ab, das Sprachverstehen der Patienten zu optimieren. Aktuelle Studien haben die Bedeutung einer schwellennahen Optimierung aufgezeigt. Als Randbedingungen können wir zusammenfassen: (1) laut Datalog-Studien liegt ein großer Anteil der Sprachkomponenten im Bereich unter 60 dB und (2) leise Sprache stellt eine eigene Kategorie dar im Gegensatz zu überschwelliger Sprache und Sprache im Lärm. Sie muss daher gesondert optimiert werden.

Diese Studie konzentriert sich auf die Verbesserung des Verstehens im leisen Bereich unterhalb 60 dB. Schwellennahe Sprache kann durch Optimierung der T-Werte jeder einzelnen Elektrode oder durch globale Parameter wie Lautheitswachstum und T-SPL im Nucleus-System weiter beeinflusst werden. In der aktuellen Studie soll der Einfluss des global wirkenden Parameters Lautheitswachstum untersucht werden.

Methoden: Optimierte Einstellungen des CI mit einem Lautheitswachstum von Q=17 für den Sprachprozessor CP11 (Cochlear Ltd.) wurden mit dem Standardparameter Q=20 in einer Population von 20 erfahrenen erwachsenen CI-Trägern in der Langzeit-CI-Nachsorge verglichen. Zur Quantifizierung wird der Mittelwertscore aus dem Verstehen für Freiburger Worte bei 40 und 50 dB eingeführt.

Ergebnisse: Bei vielen CI Patienten wird ein ausgezeichnetes Sprachverstehen in Ruhe für überschwellige Wörter erreicht. Audiometrische Tests zeigen, dass die Patienten dazu neigen, zunehmend den oberen Sättigungsbereich zu erreichen. Sechs der zwanzig untersuchten Patienten wiesen eine signifikante individuelle Verbesserung für leise Sprache bei 40 und 50 dB auf, während keiner einen signifikanten Rückgang der Anzahl korrekt verstandener Wörter zeigte.

Schlussfolgerungen: Ergänzend zum überschwelligen Sprachverstehen kann der leisen Sprache mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die individuelle Anpassung der CI Systeme sollte ergänzend durch Sprachaudiometrie bei niedrigen Pegeln abgesichert werden. Diese Möglichkeiten sollten den Patienten angeboten werden, erfordern aber zusätzliche Aufmerksamkeit und Arbeit in der CI-Nachsorge.