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Einfluss der Mikrofonrichtwirkung auf das räumliche Hören in der (hinteren) horizontalen Ebene bei bilateraler Cochlea-Implantat-Versorgung
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Published: | March 18, 2025 |
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Das räumliche Hören spielt eine wichtige Rolle im Alltag, z.B., um eine sprechende Person in einer Gruppe zu lokalisieren. Auch kann dadurch die Richtung, aus dem mögliche Gefahren nahen, z.B. im Straßenverkehr, frühzeitig erkannt werden. Dabei ist das Gehör in der Regel der erste Sinn, der uns über Gefahren aus dem rückwertigem Raum informiert. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, wie sich die Mikrofonrichtcharakteristiken der Cochlea-Implantate (CI) auf die Lokalisationsfähigkeit bilateral versorgten CI Trägern in der vorderen und hinteren Hemisphäre auswirken. Es werden die Mikrofonrichtcharakteristiken „omni“ und „natürlich“ der Firma MED-EL betrachtet. Um die Lokalisationsfähigkeit zu untersuchen wird ein Aufbau aus 31 im Halbkreis angeordneten Lautsprechern genutzt. Der bekannte Effekt der Vorne-Hinten-Vertauschung wird dadurch ausgeschlossen, dass die Lokalisationsfähigkeit in der vorderen und hinteren Hemisphäre getrennt voneinander untersucht werden. Es werden sowohl die absolute Lokalisationsfähigkeit als auch der kleinste wahrnehmbare Winkelunterschied (Minimum Audible Angle, MAA) für beide Hemisphären mit den beiden Mikrofonrichtcharakteristiken bestimmt. Für das Lokalisationsexperiment werden zwei Signaltypen genutzt: 1) ein zufälliger Ausschnitt aus dem „International Speech Test Signal“ (ISTS), 2) ein Rauschsignal, dessen Langzeitspektrum dem des ISTS entspricht und dessen zeitliche Einhüllenden dem eines durch einen Drumcomputer erzeugten Signals glich. Für die Messung des MAA wurde der zweite Signaltyp genutzt, wobei im Gegensatz zur Lokalisationsmessung nur ein einzelner vom Drumcomputer erzeugter „Schlag“ als Einhüllende verwendet wurde. Die Ergebnisse der CI Träger werden mit denen einer Kontrollgruppe aus Normalhörenden verglichen.