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Der Nutzen des Dataloggings für die Überprüfung der Mikrophone bei CI-Prozessoren
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Published: | March 18, 2025 |
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Hintergrund: In der Nachsorge von Cochlea-Implantaten (CI) ist die technische Überprüfung der internen und externen Komponenten Routine. Der Sprachprozessor muss u.a. auf die Funktionsfähigkeit der Mikrofone überprüft werden. Diese können je nach Sprachprozessor-Modell durch das Fachpersonal abgehört oder in der CI-Anpasssoftware überprüft werden. Aktuelle CI-Systeme zeichnen auch die Nutzungsdauer des Sprachprozessors und die Exposition in bestimmten Hörumgebungen mittels Datalogging auf. Bei beidseitiger CI-Versorgung können große Abweichungen der erkannten Hörumgebungen auf defekte Mikrofone hinweisen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Datalogging-Einträge von bilateralen CI-Trägern zu vergleichen, um mögliche Mikrofondefekte zu identifizieren.
Methodik: Die retrospektive Datenanalyse umfasst 314 bilaterale CI-Träger, die mit einem Cochlear Nucleus 6 System oder höher versorgt sind. Die individuellen Datalogeinträge wurden hinsichtlich der CI-Nutzungsdauer sowie Dauer der Hörszenen: Ruhe, Sprache in Ruhe, Sprache im Störgeräusch, Lärm und Musik analysiert und seitenweise verglichen. Bei einer vergleichbaren Tragedauer wurden Abweichungen von mehr als 15% zwischen den Hörszenen des linken und des rechten Sprachprozessors als auffällig gewertet.
Ergebnisse: Von den 628 untersuchten Sprachprozessoren wurden neun als auffällig eingestuft. Bei gleicher Tragedauer beider Sprachprozessoren konnten in der Hörumgebung „Ruhe“ signifikante Unterschiede von bis zu 54% zwischen beiden Geräten nachgewiesen werden. Einer der Sprachprozessoren erkannte lediglich die Szene „Ruhe“ zu 100%.
Anhand von zwei Fallbeispielen werden der Zeitraum der CI-Versorgung, das Trageverhalten der Patienten, die Hörumgebungen sowie die nachweisbaren Unterschiede zwischen den beiden Sprachprozessoren detailliert dargestellt.
Schlussfolgerung: Mit den Informationen aus den Datalog-Einträgen können mögliche Defekte an den Mikrofonen erkannt werden. Die Daten werden bei der CI-Anpassung ohnehin automatisch ausgelesen und angezeigt. Es wird empfohlen, diese Informationen im Rahmen der technischen Kontrolle in die klinische Routine zu integrieren.