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27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie
und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO

19. - 21.03.2025, Göttingen

Hörstress

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Horst Warncke - Oticon GmbH, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO. 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen. Göttingen, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc073

doi: 10.3205/25dga073, urn:nbn:de:0183-25dga0736

Published: March 18, 2025

© 2025 Warncke.
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Sprachverstehen in lauter Hörumgebungen ist die größte Herausforderung für hörgeminderte Menschen. Das Erkennen und Fokussieren auf einen, unter vielen Sprechern, entscheidet über die Teilnahme an einer Unterhaltung.

Neue Hörsysteme [1] verfügen über Bewegungssensoren, mit denen die Hörintention des Nutzers erkannt und die Hörunterstützung entsprechend adaptiv angepasst wird. In dieser Studie wurde Virtual Reality (VR) verwendet, um zu untersuchen, ob die Studien-Geräte einen Vorteil in Bezug auf Höranstrengung und Hörstress bieten [2].

Die objektive Höranstrengung wurde mithilfe von Pupillometrie gemessen, dabei werden die Veränderungen der Pupillengrösse beobachtet. Eine Erweiterung der Pupille deutet auf erhöhte Höranstrengung hin [3].

Hörstress kann durch Veränderungen der Herzfrequenz beobachtet werden [4]. Hörstress kann mit Höranstrengung verbunden sein, da eine erhöhte Anstrengung zu Stress führen kann.

Mithilfe von VR und Raumakustik-Simulation wurden realistische, audiovisuelle Klangszenen geschaffen [2]. Fünfzehn visuelle Avatare wurden im stationären Störgeräusch horizontal angeordnet. 2 Klangszenen wurden untersucht: komplex und sehr komplex (2 u. 4 konkurrierende Sprecher). Pupillengröße und Herzfrequenz wurden kontinuierlich aufgezeichnet. Die Studiengeräte und Vorgängergeräte wurden 25 Probanden mit First Fit individuell angepasst.

Die Teilnehmer mussten sich in der Klangszene orientieren und einen Nachrichten-Sprecher anhand eines visuellen Hinweises lokalisieren. Anschließend sollten sie sich auf den identifizierten Sprecher konzentrieren. Das Sprachverstehen wurde mit einer Ja/Nein-Frage zum Inhalt der Nachricht bewertet.

Im Beitrag werden die Ergebnisse gezeigt.

Gemessen wurde die Veränderung der Pupillengröße mit den Studien- und Vergleichsgeräten in komplexer und sehr komplexer Hörumgebung.

Eine Veränderung der Herzfrequenz (Schläge/min) zwischen der Klangszene deutet darauf hin, dass der Hörstress unterschiedlich beeinflusst wird. Die neuen Studiengeräte können die Höranstrengung und den Hörstresses verringern.


Literatur

1.
Bianchi F, Eskelund K, Zapata-Rodriguez V, Sanchez Lopez R, Gade P. Oticon Intent™ - Clinical evidence. BrainHearing™ benefits of the 4D Sensor Technology. Oticon whitepaper. 2024.
2.
Ahrens A, Lund KD. Auditory spatial analysis in reverberant multi-talker environments with congruent and incongruent audio-visual room information. J Acoust Soc Am. 2022 Sep;152(3):1586. DOI: 10.1121/10.0013991 External link
3.
Fiedler L, Seifi Ala T, Graversen C, Alickovic E, Lunner T, Wendt D. Hearing Aid Noise Reduction Lowers the Sustained Listening Effort During Continuous Speech in Noise-A Combined Pupillometry and EEG Study. Ear Hear. 2021 Nov-Dec 01;42(6):1590-601. DOI: 10.1097/AUD.0000000000001050 External link
4.
Nielsen RM, Ng EHN. Oticon More™ new evidence – Reducing sustained listening effort. Oticon whitepaper. 2022.
5.
Christensen JH, Saunders GH, Porsbo M, Pontoppidan NH. The everyday acoustic environment and its association with human heart rate: evidence from real-world data logging with hearing aids and wearables. R Soc Open Sci. 2021 Feb 17;8(2):201345. DOI: 10.1098/rsos.201345 External link
6.
Qin S, Hermans EJ, van Marle HJ, Luo J, Fernández G. Acute psychological stress reduces working memory-related activity in the dorsolateral prefrontal cortex. Biol Psychiatry. 2009 Jul 1;66(1):25-32. DOI: 10.1016/j.biopsych.2009.03.006 External link