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Untersuchungen zur Langzeitstabilität des Restgehörs bei CI-Nutzern mit elektrisch-akustischer Stimulation
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Published: | March 18, 2025 |
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Der erfolgreiche Einsatz der kombinierten elektrisch-akustischen Stimulation (EAS) nach Versorgung mit Cochlea-Implantat (CI) hängt vom bestmöglichen Erhalt des tieffrequenten Restgehörs mit einer langfristigen Stabilität ab. Ziel dieser Studie ist es, den Langzeitverlauf des Restgehörs nach Cochlea-Implantation bei EAS-Versorgung und den damit verbundenen langfristigen Nutzen einer EAS-Versorgung zu untersuchen.
Der Verlauf des Restgehörs wurde bei 87 Personen mit EAS-Versorgung (insgesamt 110 Ohren) untersucht. Der mittlerer Tieftonhörverlust (low-frequency pure tone average, LFPTA) der Frequenzen 125/250/500 Hz wurde zu verschiedenen Zeitpunkten im ersten Versorgungsjahr und zu der letzten verfügbaren Messung im Langzeitverlauf ausgewertet. Weiterhin wurde untersucht, ob die akustische Komponente des EAS-Systems im Langzeitverlauf weiterhin aktiviert bleiben konnte.
Der präoperative LFPTA betrug im Median 33,3 dB HL und verschlechterte sich 3 Monate nach CI-OP signifikant (Median: 45 dB HL). Im weiteren Verlauf nach 6 Monaten und 12 Monaten zeigte sich keine signifikante Veränderung zum Zustand 3 Monate nach OP. Im Langzeitverlauf (Mittelwert: 76 Monate, Spanne: 16 Monate bis 13 Jahre) erhöhte sich der Tieftonhörverlust signifikant auf 56,7 dB HL (Spanne: 18,3 dB HL bis 91,7 dB HL).
Für 87 Ohren lagen Langzeitdaten zur EAS-Nutzung vor. Davon wiesen 80,5% ein funktionell relevantes akustisches Hörvermögen im Tieftonbereich auf (LFPTA <80 dB HL). In 81,6% der untersuchten Ohren wurde das EAS-System auch im Langzeitverlauf weiterhin genutzt.
Trotz der Abnahme des Hörvermögens zeigten die meisten Patienten langfristig ein funktionell relevantes akustisches Hörvermögen und konnten daher EAS weiterhin nutzen. Aufgrund der Vorteile von EAS gegenüber elektrischer Stimulation, insbesondere hinsichtlich des Sprachverstehens im Störgeräusch und der Klangqualität bei der Musikwahrnehmung, ist bei entsprechender Indikation daher eine hörerhaltende CI-Chirurgie anzustreben.