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27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie
und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO

19. - 21.03.2025, Göttingen

Die Evolution moderner binaural-direktionaler Signalverarbeitungsstrategien

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Yaser Georgos - GN Hearing GmbH, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO. 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen. Göttingen, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc005

doi: 10.3205/25dga005, urn:nbn:de:0183-25dga0059

Published: March 18, 2025

© 2025 Georgos.
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In den letzten Jahren hat sich das Thema künstliche Intelligenz zunehmend als Synonym für den technologischen Fortschritt in unserer Branche etabliert. Doch stellt diese Entwicklung ein tatsächliches Novum dar und wie kann künstliche Intelligenz zum bestmöglichen Nutzen der Nutzer:innen in bereits bestehende System- bzw. Signalverarbeitungsstrukturen integriert werden, um den größtmöglichen Nutzen für die Nutzer:innen zu erzielen? In seinem Vortrag gibt Hans-Christian Drechsler einen umfassenden Überblick über die Entwicklung moderner binaural-direktionaler Signalverarbeitungsstrategien. Dabei liegt der Fokus auf dem konkreten, messbaren Nutzen dieser Technologien im Alltag. Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags ist die Frage, wie man die Hörstrategien*, die das auditorische System auf verschiedenen Ebenen – von der akustischen Wahrnehmung über das periphere bis hin zum zentralen Nervensystem – nutzt, optimal mit bestehenden Signalverarbeitungsstrategien verbinden kann, die an die Verarbeitung des auditorischen Systems angelehnt sind. Die Entwicklung von binaural-direktionalen Signalverarbeitungsstrategien ist zweifellos noch nicht abgeschlossen. Dem Ziel – der Entwicklung dem auditorischen System alle notwendigen Informationen bereitzustellen, damit es die zuvor genannten Hörstrategien optimal nutzen kann, ist man jedoch näher als je zuvor.

*Hörstrategien:

  • Akustisch leicht komplexe Umgebungen, in denen das auditorische System vornehmlich akustische Hinweisreize nutzt (Middelbrooks, Inter-Subject Spectral Difference, 1999).
  • Akustisch mäßig komplexe Umgebungen, in denen das Stör- und Nutzsignal räumlich getrennt sind und sich das auditorische System auf die beste Repräsentation des SNR-Verhältnisses fokussiert (Piechowiak et al., Better Ear/Situational Awareness Index, 2018).
  • Akustisch stark komplexe Umgebungen, in denen Stör- und Nutzsignal diffus verteilt und nicht räumlich getrennt sind. Hierbei nutzt das auditorische System diverse sensorische Modalitäten (Dittberner and Bentler, Directivity Index, 2007).