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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Objektive Messungen des Versorgungsergebnisses mit Cochlea-Implantat (CI) durch den kombinierten Einsatz von Elektroenzephalographie (EEG) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Swantje Hansen - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinische Audiologie, Oldenburg, Deutschland
  • Malte Voskamp - Medizinische Hochschule Hannover, Nuklearmedizin, Hannover, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Exzellenzcluster „Hearing4all“, Hannover, Deutschland
  • Georg Berding - Medizinische Hochschule Hannover, Nuklearmedizin, Hannover, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Exzellenzcluster „Hearing4all“, Hannover, Deutschland
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Exzellenzcluster „Hearing4all“, Hannover, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover, Deutschland
  • Pascale Sandmann - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinische Audiologie, Oldenburg, Deutschland; Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Exzellenzcluster „Hearing4all“, Oldenburg, Deutschland; Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Forschungszentrum Neurosensorik, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc193

doi: 10.3205/24dga193, urn:nbn:de:0183-24dga1931

Published: March 5, 2024

© 2024 Hansen et al.
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Fragestellung: Trotz jahrzehntelanger Optimierung ist das Sprachverstehen mit Cochlea-Implantaten (CIs), insbesondere in komplexen Hörsituationen, nach wie vor variabel. Die Kombination von Elektroenzephalographie (EEG) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit O-15-Wasser ermöglicht eine objektive Untersuchung der neuronalen Korrelate der Sprachwahrnehmung, wobei die hohe räumliche Auflösung der PET und die hohe zeitliche Auflösung des EEG genutzt werden.

Methoden: In dieser laufenden Studie werden simultan PET-EEG-Messungen durchgeführt, um die Gehirnaktivierung zwischen CI-Patient*innen mit gutem (≥70%) und schlechtem (≤30%) Sprachverstehen zu vergleichen. Die Patient*innen führen hierbei eine Satzunterscheidungsaufgabe mit Sätzen durch, deren letztes Wort entweder semantisch richtig oder falsch ist. Diese Aufgabe wird mit und ohne einem sprachverdeckenden Rauschen durchgeführt.

Ergebnisse: Die vorläufigen Ergebnisse zeigen eine Trefferrate von ≥81%, was darauf hindeutet, dass die CI-Träger*innen in der Lage waren, die Aufgabe zu lösen. Dieselben Proband*innen zeigten in beiden Bedingungen (mit und ohne Hintergrundgeräusch) einen ausgeprägten P1-N1-P2-Komplex. Darüber hinaus ist ein Effekt des Störgeräuschs zu beobachten, der sich in einer Verringerung der Amplitude und einer Erhöhung der Latenz des P1-N1-P2-Komplexes äußert.

Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse sind von klinischem Interesse, da sie die Durchführbarkeit eines multimodalen diagnostischen Ansatzes belegen, der PET- und EEG-Messungen bei CI-Träger*innen kombiniert. Sie geben zudem wichtige Einblicke in die neuronalen Korrelate der Sprachverarbeitung bei CI-Träger*innen mit hoher und niedriger Leistung und tragen damit zum besseren Verständnis der hohen Variabilität des CI-Versorgungsergebnisses bei.