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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Charakterisierung des postoperativen Sprachverstehens im Störschall und der hörbezogenen Lebensqualität mit Cochlea-Implantat in Bezug zu unterschiedlichen Hörleistungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kevyn Kogel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland
  • Jan Dambon - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland
  • Alexander Mewes - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland
  • Tim Jürgens - Technische Hochschule Lübeck, Institut für Akustik, Lübeck, Deutschland
  • Matthias Hey - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc189

doi: 10.3205/24dga189, urn:nbn:de:0183-24dga1891

Published: March 5, 2024

© 2024 Kogel et al.
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Text

Fragestellung: Trotz der bereits erzielten Fortschritte bei der Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung gibt es Patient:innen, welche hinter den präoperativen Erwartungen für ein gutes Sprachverstehen zurückbleiben [1]. Der Frage, warum nicht alle Patient:innen gleich stark von einem CI profitieren [1], [2] wurde mittels einer multidimensionalen Analyse des Sprachverstehens und der subjektiven Zufriedenheit von CI-Träger:innen nachgegangen. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, in welchen Aspekten der Sprachaudiometrie und der subjektiven Zufriedenheit sich Patient:innen mit unterschiedlicher Hörleistung unterscheiden, und wie die Testergebnisse miteinander in Beziehung stehen.

Methoden: Auf Grundlage der bisherigen postoperativen Ergebnisse im Freiburger Einsilber-Test bei 70 dB wurden 45 CI-Träger:innen für diese Studie rekrutiert und in drei Gruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe aus 15 Träger:innen bestand: Niedrige Hörleistung (LP), moderate Hörleistung (MP) und hohe Hörleistung (HP) [2]. Die Sprachaudiometrie umfasste monaurale Messungen des Freiburger Mehrsilber- und Einsilber-Tests (40, 50, 65 und 80 dB), des Oldenburger Satztests (OLSA; Ruhe (70 dB) und Störschall in S0°N0° und S0°NCI) und Ziffern-Tripel-Tests im Störschall. Die Untersuchung der subjektiven Zufriedenheit erfolgte mit Fragebögen (SSQ, Höranstrengung).

Ergebnisse: Signifikante Unterschiede konnten zwischen den drei Gruppen beim Freiburger Einsilber-Test und im OLSA im stationären (S0°N0°) und fluktuierenden (S0°NCI) Rauschen nachgewiesen werden. Für den SSQ-Fragebogen und den Höranstrengungs-Fragebogen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen festgestellt. Das Verstehen unter Einsatz des Freiburger Einsilber-Tests und des OLSA in Ruhe, sowie die Sprachverständlichkeitsschwellen (SVS) des OLSA im Rauschen zeigen hohe Korrelationen miteinander, was durch eine Faktorenanalyse bestätigt wurde. Die SVS des Freiburger Mehrsilber-Tests und das Sprachverstehen des Freiburger Einsilber-Tests bei 40 und 50 dB zeigen eine Korrelation miteinander.

Schlussfolgerungen: Die Gruppen unterscheiden sich vor allem bei den Ergebnissen der Sprachaudiometrie. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen bei den beiden Fragebögen konnten nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse der Faktorenanalyse und Korrelationen sprechen dafür, dass das Sprachverstehen im Störschall im hohen Maße vergleichbare Informationen zum Sprachverstehen in Ruhe liefert. Die vorliegenden Ergebnisse sollten weiterführend in Bezug zu individuellen elektrophysiologischen Daten und postoperativer Bildgebung untersucht werden.


Literatur

1.
Moberly AC, Bates C, Harris MS, Pisoni DB. The Enigma of Poor Performance by Adults With Cochlear Implants. Otol Neurotol. 2016 Dec;37(10):1522-8. DOI: 10.1097/MAO.0000000000001211 External link
2.
Rieck JH, Beyer A, Mewes A, Caliebe A, Hey M. Extended Preoperative Audiometry for Outcome Prediction and Risk Analysis in Patients Receiving Cochlear Implants. J Clin Med. 2023 May 3;12(9):3262. DOI: 10.3390/jcm12093262 External link