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Einfluss von Stimulationsparametern auf die Reduzierung von Fazialis-Stimulation
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Published: | March 5, 2024 |
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Schätzungsweise >5% aller Nutzer von Cochlea-Implantaten (CI) leiden unter einer unerwünschten Stimulation des Gesichtsnervs (FNS) [1]. Bei einigen Betroffenen führt der Versuch, diesem Problem mit einer Änderung der Stimulationsparameter zu begegnen, zu einer Verringerung des Sprachverstehens. In anderen Fällen kann eine Verwendung des CIs sogar unmöglich werden. Eine zunehmende Zahl von Fallstudien deutet darauf hin, dass FNS durch eine Reimplantation mit einem Neuro-Zti-Implantat von Oticon Medical (OM) behandelt werden kann. Der Grund für diesen Nutzen ist bisher unbekannt – in Betracht kommen sowohl chirurgische Einflüsse wie Elektrodengeometrie und -Positionierung als auch Stimulationsparameter und/oder Grounding. Allerdings lassen sich diese Faktoren im Rahmen von Fallstudien nicht eindeutig voneinander trennen.
In der hier vorgestellten Versuchsreihe wurde der Einfluss der Stimulationsparameter auf das Lautheitsempfinden und das Auftreten von FNS untersucht. An dem Experiment nahmen zwei Probanden teil, die vor der Reimplantation mit dem OM-System unter FNS litten. Mit Hilfe der Oticon Medical Research Platform (OMRP) wurden einzelne Elektroden auf unterschiedliche Arten stimuliert: (1) mit monopolaren biphasischen Pulsen mit kathodisch führender Phase (2) mit pseudo-monophasischen Pulsen mit anodisch führender Phase. Darüber hinaus erfolgte bei einer der Testpersonen die Stimulation mit (3) monopolaren biphasischen Pulsen mit anodisch führender Phase (4) mit pseudo-monophasischen Pulsen mit kathodisch führender Phase.
Hierbei wurde die Stimulation jeweils so weit erhöht, bis diese entweder als zu laut wahrgenommen wurde oder FNS auslöste. Allein für die Stimulationsart (3), welche der klinisch angewandten OM-Stimulation entspricht, konnte bis zum Erreichen der Lautheitsbedingten Unbehaglichkeitsschwelle keine FNS beobachtet werden.