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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Analyse postoperativ ermittelter elektrisch evozierter Hirnstammpotentiale (EABR) bei Cochleaimplantat-Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Astrid Klinge-Strahl - Universitätsmedizin Göttingen, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Göttingen, Deutschland
  • Robert Kühler - Universitätsmedizin Göttingen, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Göttingen, Deutschland
  • Nicola Strenzke - Universitätsmedizin Göttingen, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Göttingen, Deutschland
  • Dirk Beutner - Universitätsmedizin Göttingen, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Göttingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc161

doi: 10.3205/24dga161, urn:nbn:de:0183-24dga1618

Published: March 5, 2024

© 2024 Klinge-Strahl et al.
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Text

Die Messung elektrisch evozierter Hirnstammpotentiale (EABR) ist eines der am längsten verfügbaren objektiven Messverfahren bei Cochleaimplantationen. Im Vergleich zum Summenaktionspotential (ECAP) ermöglichen EABRs auch Aussagen über die Funktionalität der Hörbahn bis hoch zum Mittelhirn. In unserem Zentrum gehören EABR Messungen seit 2019 zur Routineuntersuchung bei Erwachsenen während der Erstanpassungsphase nach Cochlea-Implantation. In dieser retrospektiven Studie untersuchen wir neben den generellen Messwerten wie mittlere Latenz und Amplitude der Welle III und V auch Unterschiede zwischen den beiden Herstellern Cochlear und Med-El. Darüber hinaus sind die Beziehungen zwischen Abweichungen in den Messwerten und Ursachen für Hörbeeinträchtigungen sowie der sprachlichen Leistung von klinischem Interesse.

Es wurden 69 EABR Messungen von Cochleaimplantat-Trägern, die entweder mit einem Cochleaimplantat des Herstellers Med-El oder des Herstellers Cochlear versorgt wurden, analysiert. Um optimale Messergebnisse bei beiden Herstellern zu erhalten, wurden geringfügig unterschiedliche Stimulationsprotokolle angewendet. Bei CI-Patienten mit Implantaten der Firma Med-El wurde die apikale Elektrode 1 monopolar und bei CI-Patienten mit Implantaten der Firma Cochlear wurde die mittlere Elektrode 11 zusammen mit Elektrode 18 bipolar [1] stimuliert. Es wurde eine Wachstumsfunktion gemessen mit zwei bis drei unterschwelligen, zwei bis drei überschwelligen Stimulationen bis zur maximal erträglichen Lautheit und einer Nullmessung, bei der weit unterschwellig stimuliert wurde. Jedes Stimulationslevel wurde zweimal mit je 2.000 Mittelungen präsentiert. Neben der Schwellenbestimmung wurden die Latenzen und Amplituden der Welle III und V berechnet. Des Weiteren wurde die subjektive Lautheitswahrnehmung für die angebotenen Stimulationslevel notiert, um diese mit den ermittelten Amplituden der Wellen III und V zu vergleichen.

Mittelwert und Standardabweichung der Latenz der Welle III liegt bei 1,81±0,16 ms und der der Welle V liegt bei 3,57±0,29 ms und ist somit vergleichbar mit Literaturwerten. Die Latenz der Welle III und der Welle V nehmen mit steigendem Stimulationslevel ab und die Amplituden der Welle III und V mit steigendem Stimulationslevel zu. Die Schwellen der Amplitudenwachstumsfunktion der EABR fallen in den Bereich der subjektiven Hörschwellen. Die ermittelten Amplituden der Welle V sind zwischen den beiden Herstellern vergleichbar, jedoch mussten bei der bipolaren Stimulation bei CIs von Cochlear deutlich höhere Stimulationslevel appliziert werden, um ähnliche Amplituden zu erreichen.


Literatur

1.
Dziemba OC, Hocke T, Müller A, Kaftan H. Excitation characteristic of a bipolar stimulus for broadband stimulation in measurements of electrically evoked auditory potentials. Z Med Phys. 2018 Feb;28(1):73-77. DOI: 10.1016/j.zemedi.2017.09.008 External link