Article
Schalllokalisationsfähigkeit bei Bonebridge- und Soundbridge-Trägern
Search Medline for
Authors
Published: | March 5, 2024 |
---|
Outline
Text
Für Nutzer von akustischen Hörimplantaten mit weitgehend normalhörendem Gegenohr spielt die Orientierung im Alltag eine wichtige Rolle. Die Prozessoranpassung jedoch fokussiert sich zunächst auf eine Kompensation des Hörverlustes für gutes Verstehen und natürliches Hören. Die Themen Richtungshören und binaurale Störschallunterdrückung stehen meist im Hintergrund.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Anregungsmechanismen von Vibrant SoundBridge (VSB, Ankopplung Gehörknöchelchenette) und BoneBridge (BB, Ankopplung Schädelknochen) ist auch die Schallausbreitung zu den Innenohren unterschiedlich. Es besteht der Verdacht, dass bei Nutzung der Knochenleitung nur eine eingeschränkte Wahrnehmung der Schallempfangsrichtung zu erzielen ist.
Aus dem Bestand der VSB- und BB-Träger der Dresdner HNO-Klinik wurden 20 Nutzer ausgewählt, die contralateral normalhörend bis maximal leichtgradig schwerhörig sind. Alle haben die Erstanpassung und das Prozedere der Feinanpassung mindestens seit einem Jahr absolviert und weisen eine stabile Prozessoreinstellung auf. Berücksichtigt wurden die Med-El Prozessoren „Samba“ und „Samba 2“ ohne besondere Einstellungen für diese Studie. Die Nutzer wurden im Rahmen der jährlichen Nachsorge gebeten, an der Studie teilzunehmen.
Das audiologische Messprogramm aus Tonaudiogramm, Aufblähkurve, Einsilberverstehen und Satzverstehen wurde ergänzt durch:
- binauraler Oldenburger Satztest im Störgeräusch,
- Richtungshören mit dem ERKI-System von Auritec,
- einseitige Lautheitsskalierung mit dem Hörimplantat.
Die noch nicht vollständig vorliegenden Studiendaten werden im Rahmen des Vortrags vorgestellt. Sie erlauben bereits erste Trendaussagen. Neben der großen interindividuellen Streuung der Richtungsverschiebung überrascht die Beobachtung, dass auf der hörgesunden Seite eine Verringerung des Wahrnehmungswinkels gehäuft auftritt.