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Einfluss der Mikrofondirektionalität auf die Schalllokalisation im Störschall bei CI-Nutzern mit ein- und beidseitiger Taubheit
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Published: | March 5, 2024 |
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Fragestellung: Direktionale Mikrofone können die für die Schalllokalisation verwendeten binauralen Cues nachteilig verändern und somit die Fähigkeit von CI-Nutzern zur Schalllokalisation beeinträchtigen. In dieser Studie untersuchen wir den Einfluss der im Soundprozessor SONNET 2 verwendeten Mikrofondirektionalität („Natural“, „Adaptive“, „Omni“) auf die Schalllokalisation im räumlich getrennten Multiquellen-Störschall bei einseitig tauben (SSD) CI-Nutzern und bilateralen CI (BiCI)-Nutzern.
Methoden: Bisher wurden zehn SSD CI-Nutzer und acht BiCI-Nutzer untersucht. Die Erfassung der Schalllokalisation erfolgt in einem reflexionsarmen Raum. Die zu lokalisierenden Stimuli sind die Namen „Kerstin“, „Stefan“ und „Wolfgang“ aus dem Oldenburger Satztest, die mit jeweils zwei verschiedenen Schallpegeln und zwei spektralen Varianten in zufälliger Reihenfolge von einem von zwölf äquidistant im Vollkreis angeordneten Lautsprechern dargeboten werden. Die Target-Stimuli werden im Multitalker Babble-Störgeräusch, das aus acht äquidistant im Vollkreis positionierten Lautsprechern unkorreliert präsentiert wird, dargeboten. Bei der SSD CI-Nutzergruppe wird die Schalllokalisation unversorgt sowie mit dem SONNET 2 jeweils mit den beiden direktionalen Mikrofonen „Natural“ und „Adaptive“ sowie dem omnidirektionalen Mikrofon „Omni“ erfasst. Bei den BiCI-Nutzern wird die Schalllokalisation bei bilateraler Verwendung von „Natural“, „Adaptive“ und „Omni“ in beiden Soundprozessoren SONNET 2 ermittelt. Zudem wird die Schalllokalisation auch bei unilateraler Verwendung von „Natural“ mit dem 1. bzw. dem 2. CI gemessen.
Ergebnisse: Bei binauralem Hören zeigte die SSD CI-Gruppe einen geringeren RMS-Fehler der Schalllokalisation im Störschall bei Verwendung jedes der beiden direktionalen Mikrofone „Natural“ und „Adaptive“ mit dem CI im Vergleich zu „Omni“. Zudem wiesen die SSD CI-Gruppe und die BiCI-Gruppe bei binauralem Hören eine geringere Häufigkeit von Vorn-Hinten-Verwechslungen bei Nutzung der direktionalen Mikrofone „Natural“ und „Adaptive“ im Vergleich zu „Omni“ mit dem bzw. beiden CI auf.
Schlussfolgerungen: Unsere vorläufigen Ergebnisse deuten auf eine bessere Schalllokalisation im räumlich getrennten Multiquellen-Störschall bei SSD CI-Nutzern und BiCI-Nutzern bei Verwendung der direktionalen Mikrofone „Natural“ und „Adaptive“ im Vergleich zum omnidirektionalen Mikrofon hin.
Diese Studie wird von der MED-EL Deutschland GmbH gefördert.