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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Design-Effekte bei einem Vergleich von Hörprogrammen mit Ecological Momentary Assessment

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Petra von Gablenz - Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg, Deutschland
  • Inga Holube - Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg, Deutschland
  • Nadja Schinkel-Bielefeld - WS Audiology, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc094

doi: 10.3205/24dga094, urn:nbn:de:0183-24dga0949

Published: March 5, 2024

© 2024 von Gablenz et al.
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Fragestellung: Ecological Momentary Assessment (EMA) gewinnt in der Hörgeräteforschung zunehmend an Bedeutung. Ein wesentlicher Aspekt der EMA ist die zeitnahe Bewertung von Alltagserfahrungen, wobei der Begriff ‘zeitnah’ in bisherigen Studien unterschiedlich ausgelegt wurde. Da sich akustische Bedingungen und damit die Hörwahrnehmungen im Alltag rasch ändern können, ist zu fragen, ob und ggf. wie sich verschiedene EMA-Berichtszeiträume auf die Ergebnisse in Hörstudien auswirken. Vor diesem Hintergrund untersuchten wir den Effekt verschiedener EMA-Berichtszeiträume in einer Studie zum Hörprogrammvergleich.

Methoden: 22 erfahrene Hörgeräteträger:innen nutzten für 14 Tage auf ihren Hörverlust angepasste Studienhörgeräte, die mit einem Basisprogramm und einem erweiterten Programm mit Richtmikrofon-Technologie und Störschallunterdrückung ausgestattet waren. Die beiden Programme wurden im täglichen Wechsel aktiviert; die Studienteilnehmer:innen hatten hierauf keinen Einfluss. Ferner erhielten sie ein Smartphone, auf dem eine App mit zwei Fragebögen installiert war: ein Untertags-Fragebogen und ein Abendfragebogen. Der Untertags-Fragebogen erforderte mehrmals täglich eine Bewertung der aktuellen Hörsituation (A) und, falls sich die Hörsituation oder Hörwahrnehmung in den vorhergehenden 30 Minuten verändert hatte, eine zusätzliche Beschreibung und Bewertung der schwierigsten Hörsituation der letzten 30 Minuten (B). Der Abendfragebogen sollte einmal täglich rückblickend für den gesamten Tag (C) ausgefüllt werden. Die Auswertung erfolgte deskriptiv und statistisch-analytisch unter Verwendung gemischter Modelle.

Ergebnisse: Die Bewertungen beider Hörgeräteprogramme fielen überwiegend positiv aus, wobei extrem negative Kategorien praktisch kaum gewählt wurden. In den Bewertungen der aktuellen Hörsituation (A) war insgesamt kein Unterschied zwischen den beiden Hörprogrammen nachzuweisen, während in den rückblickenden Bewertungen der Berichtszeiträume (B) und (C) das erweiterte Programm tendenziell etwas bessere Bewertungen als das Basisprogramm erzielte. Allerdings wurden diese Unterschiede nur teilweise durch statistische Analysen bestätigt.

Schlussfolgerungen: In dieser Vergleichsstudie unterschieden sich die Kontraste zweier Hörgeräteprogramme je nach betrachtetem Berichtszeitraum. Die Definition des Berichtszeitraums sollte in EMA-Studien sorgfältig abgewogen werden.