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RemotECAP – Vergleich von elektrisch evozierten Summenaktionspotenzialen (ECAP) Messungen an verschiedenen, definierten Tageszeiten bei Cochlea-Implantat-Träger*innen
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Published: | March 5, 2024 |
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Fragestellung: Eine aktuelle Studie an CI-Patienten [1] hat gezeigt, dass elektrische Impedanzen, d.h. der elektrische Widerstand gemessen an den individuellen Elektrodenkontakten von Cochlea-Implantaten, kleine aber signifikante Unterschiede zwischen morgendlicher und abendlicher Messung aufweisen. Dabei waren die am Morgen gemessenen Werte höher als die am Abend gemessenen Werte. Ziel dieser explorativen Studie ist es zu untersuchen, ob tageszeitabhängige Unterschiede in den Impedanzen auch in den ECAPs, bei der die Antwortstärke der gemeinsam feuernden Hörnervenfasern auf elektrische Stimulation durch das CI gemessen wird, zu finden sind.
Methoden: Bei 10 Versuchspersonen mit MED-EL Cochlea-Implantat wurden per „Remote Measurement“ dreimal am Tag (Morgens, Mittags und Abends) Impedanzen und ECAPs an 5 nachfolgenden Tagen abgeleitet. Bei einer sog. „Remote Session“ befindet sich die Versuchsperson zu Hause und wird von einer/m Kliniker*in über eine Fernverbindung mittels Computer gemessen. Die Ableitung der ECAPs erfolgte über die MED-EL eigene Software MAESTRO mittels der Funktion „AutoART“ [2]. Die Einzelmessungen zu den verschiedenen Tageszeiten umfassten jeweils 1x Impedanzen (Impedance Field Telemetry – IFT), gefolgt von 3x AutoART an 6 Elektroden (jeweils 2 basale, mittlere und apikale Kontakte), folgend von einer weiteren abschließenden IFT-Messung.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse bezüglich der elektrischen Impedanzen an den individuellen Elektrodenkontakten von Cochlea-Implantaten bestätigen die Ergebnisse aus Mushtaq et al. [1]. Über alle bisherigen Versuchspersonen betrachtet zeigt sich im Moment kein eindeutiger Trend bezüglich der ECAP-Schwellen-Werte in Abhängigkeit von der Tageszeit. Weitere Ergebnisse aller 10 Versuchspersonen in Bezug auf die ECAP-Schwelle, der Steigung der Amplitudenwachstumsfunktion und der maximalen Amplitude, sowie der Einfluss des maximalen tolerierbaren Stimulationslevels auf die automatische Schwellenbestimmung werden diskutiert.
Schlussfolgerungen: Langzeitstabilität von Werten objektiver Messverfahren, wie ECAPs sind für die klinische Verwendung wichtig. Gerade bei Patient*innen ohne Möglichkeit der subjektiven Rückmeldung (Kleinkinder, Beeinträchtigungen etc.) wird die Stimulationsstärke anhand solcher Werte eingestellt. Würde es zu tageszeitabhängigen Schwankungen kommen, müsste dies bei der Therapie mit einbezogen werden.
Literatur
- 1.
- Mushtaq F, Soulby A, Boyle P, Nunn T, Hartley DEH. Self-assessment of cochlear health by cochlear implant recipients. Front Neurol. 2022 Nov 16;13:1042408. DOI: 10.3389/fneur.2022.1042408
- 2.
- Strahl S, Dierker A, Spitzer P, Schwarz K. AutoART – A system for automatic determination of eCAP thresholds. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie; 2018 Feb-Mar; Halle, Germany.