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Kontinuierliche intracochleäre ECochG-Messung zum Restgehörerhalt bei CI-Operationen
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Published: | March 5, 2024 |
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Einleitung: Um bei CI-Insertionen vorhandenes Restgehör zu erhalten, ist es wünschenswert, ein intraoperatives Monitoring der Cochlea durchzuführen. Ein vielversprechender Ansatz ist die Messung von Cochleären Mikrophonpotentialen (CM) mittels Elektrochleographie (ECochG).
Methode: Während der Insertion hörerhaltender CI-Elektroden wurden die Potentiale intracochleär über die CI-Elektrode auf Kontakt 1 abgeleitet. Nach der Insertion wurden die Potentiale auf allen Elektrodenkontakten abgeleitet. Die Stimulation erfolgte akustisch mit 500 Hz-Tonbursts und für die Aufzeichnung wurde eine Forschungssoftware der Firma MED-EL verwendet, die eine kontinuierliche Messung der Potentiale ermöglicht. Die Lage der Elektrode in der Cochlea wurde anhand der prä- und postoperativen Bildgebung bestimmt und mit den Meßdaten korreliert. Das Tiefton-Restgehör wurde in die Hörerhaltsklassen 1 (<15 dB Veränderung), 2 (15–30 dB Veränderung) und 3 (>30 dB Veränderung) eingeteilt. Bisher wurden 9 Patienten in die Studie eingeschlossen.
Ergebnisse: In fünf von neun Fällen wurden am Ende der Insertion signifikante Reizantworten gefunden und der Tiefton-Restgehörerhalt wurde Klasse 1 oder 2 zugeordnet. In drei Fällen wurden am Ende der Insertion sehr niedrige oder keine Reizantworten gefunden und der Restgehörerhalt wurde Klasse 3 zugeordnet. In einem Fall wurden am Ende der Insertion signifikante Reizantworten gefunden und der Restgehörerhalt wurde Klasse 3 zugeordnet, allerdings lag in diesem Fall präoperativ ein Tieftonhörverlust vor, während bei allen anderen Fällen präoperativ ein pantonaler oder ein Hochton-Hörverlust vorlag.
Schlußfolgerung: Grundsätzlich funktioniert die kontinuierliche, intracochleäre ECochG-Messung und scheint in der Mehrzahl der Fälle konsistente Ergebnisse zum Restgehörerhalt und zur Position der Elektrode in der Cochlea zu liefern.