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Hörbedingte Kommunikationsschwierigkeiten – Förderung der Selbstwirksamkeit
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Published: | March 5, 2024 |
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Fragestellung: Der Beitrag gibt einen theoretischen Rahmen zu Kommunikationsstrategien und geht der Frage nach, ob durch die Teilnahme an einem Kommunikationstrainingsprogramm ein selbstwirksamer Umgang mit hörbedingten Kommunikationsschwierigkeiten gefördert werden kann.
Methode/Vorgehen: Zugrunde gelegt ist eine Interventionsstudie im Prä-Post-Design mit den Messzeitpunkten t0 = vor der Teilnahme an einem Kommunikationstrainingsprogramm in der Hörrehabilitation, t1 = 2 Wochen und t2 = sechs Monate nach dem letzten Kurstreffen. Die Stichprobe umfasst 49 Personen, davon 30 Personen mit Hörbeeinträchtigung (Lebensalter: M = 70,27 (SD = 5,77), Hörverlust: PTA-4 = 45,75 dB HL (SD = 19,25)) und 19 Bezugspersonen (Lebensalter: M = 70,63 (SD = 6,27), Hörverlust: PTA-4 = 16,91 dB HL (SD = 11,24)). Mittels qualitativer und quantitativer Datenerhebung wurden Kommunikationsverhalten und Kommunikationsziele erhoben. Intervention ist die vorläufige deutschsprachige Version des Kommunikationstrainings ACE [1] gewesen, welches einer sehr nahen Übersetzung der ursprünglichen Version entsprach.
Ergebnisse: Hinsichtlich der Nutzung nonverbaler und verbaler Kommunikationsstrategien zeigte sich nach subjektiver Einschätzung der Studienteilnehmenden ein signifikanter Effekt im Sinne einer Verbesserung nach der Kursteilnahme. Für die Gesamtskala der Kommunikationsstrategien lag ein mittlerer Effekt von d = 0,50 vor. Die qualitativen Ergebnisse wiesen auf einen positiveren Umgang mit der Hörbeeinträchtigung, insbesondere einer gesteigerten Selbstwirksamkeit hin. Bezugspersonen beschrieben Verbesserungen des eigenen Kommunikationsverhaltens, des Kommunikationsverhaltens des Partners sowie der Paarkommunikation insgesamt.
Schlussfolgerung: Kommunikationstrainingsprogramme können einen selbstwirksamen Umgang mit hörbedingten Kommunikationsschwierigkeiten fördern.