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Vergleich der Hörfähigkeiten bei erwachsenen CI-Tragenden zwischen Beginn der CI-Versorgung und Ende der Folgetherapie
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Published: | March 5, 2024 |
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Einleitung: Sprachverarbeitung erfolgt hierarchisch mit bottom-up und top-down Prozessen. Wahrnehmungsschwellen akustischer Parameter wie Tonhöhe, -dauer und -lautheit bilden hierfür die Basis. Eine ineffiziente Verarbeitung dieser Parameter kann zu Problemen bei der Sprachwahrnehmung führen [1]. Neben der inhaltlichen Bedeutung von Sprache sind für eine gelingende mündliche Kommunikation auch Klangqualitätsmerkmale von wesentlicher Bedeutung, z.B. Prosodie, Sprecherunterscheidung.
Methoden: Die vorliegende Begleitstudie vergleicht Hörfähigkeiten auf verschiedenen Ebenen bei 68 erwachsenen CI-Tragenden zu Beginn der CI-Versorgung und dem Ende der Folgetherapie. Die Untersuchung betrachtet die Hörentwicklung auf sprachlicher Ebene mit dem phonetischen Profil von Konsonanten und Vokalen, dem Freiburger Ein- und Mehrsilber-, sowie dem Oldenburger Satztest (OLSA). Für den Vergleich der Wahrnehmung von Klangqualitäten erfolgten Tests zur Prosodiewahrnehmung [2] und zur Sprecherunterscheidung. Bei der Sprecherunterscheidung musste erkannt werden, ob zwei Logatome von derselben Person gesprochen wurden. Bei der Prosodieerkennung musste die Emotion eines Pseudowortes dem intendierten prosodischen Ausdruck zugeordnet werden. Die auditiven Wahrnehmungsschwellen wurden mittels Alternative-Forced-Choice Messungen ermittelt [3].
Ergebnisse: Wie erwartet, verbesserte sich das Erkennen von Konsonanten, Vokalen und das Sprachverstehen. Im Gegensatz dazu zeigten sich bei den Wahrnehmungsschwellen keine signifikanten Veränderungen. Die Prosodieerkennung verbesserte sich, war aber am Ende der Folgetherapie immer noch schwierig für die CI-Tragenden. Korrelationen zwischen den Leistungen in einzelnen Tests unterschieden sich zwischen dem Beginn und dem Ende der Folgetherapie. Zu Beginn zeigten sich Korrelationen zwischen der Tonhöhe und den Einsilber- und Mehrsilber Tests und der Prosodieerkennung. Zum Ende der Folgetherapie zeigte sich dieser Zusammenhang nur noch für die Prosodieerkennung. Zusätzlich zeigten sich am Ende Korrelationen zwischen der Erkennung von Vokalen und Konsonanten und dem OLSA, der Prosodieerkennung und der Sprecherunterscheidung, die zu Beginn nicht beobachtet wurden.
Schlussfolgerung: Die Veränderung der Korrelationen zwischen einzelnen Tests bei unerfahrenen und erfahrenen CI-Tragenden deuten darauf hin, dass sich die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ebenen der Sprachverarbeitung während der Folgetherapie verändern.
Literatur
- 1.
- Ptok M. Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen und Legasthenie. Hessisches Ärzteblatt. 2000;2:52-4.
- 2.
- Wendt B, Braun A, Hessel H, Stadler J, Vorwerk W. Unterscheiden sich prä- und postlingual ertaubte CI-Träger hinsichtlich ihrer emotionalen Prosodieperzeption? 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA), 12.-15.3.2014, Oldenburg. Verfügbar unter: https://www.uzh.ch/orl/dga2014/programm/wissprog/Wendt.pdf
- 3.
- Stadler B, Stadler J, Angenstein N. Ein Vergleich auditiver Wahrnehmungsschwellen bei erwachsenen CI-Tragenden am Anfang der CI-Versorgung und nach Ende der CI-Rehabilitationsphase. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc119.