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Elektrisch evozierte Mismatch Negativity für Lautheits- und Tonhöhenabweichungen bei CI-Tragenden
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Published: | March 5, 2024 |
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Objektive Messungen von über das Sprachverstehen hinausgehenden Hörleistungen können die Anpassung von Cochlea-Implantaten (CI) verbessern, insbesondere für CI-Träger, die ihre Höreindrücke nur schwer einschätzen können. In dieser Studie wurde das elektrisch evozierte Mismatch-Negativitätspotential (eMMN) als eine hauptsächlich präattentive Reaktion auf Tonhöhen- und Lautheitsänderungen untersucht.
In einer elektrophysiologischen explorativen Studie mit 21 CI-Tragenden wurden Tonhöhen- und Lautstärkewarnungen in Oddball-Paradigmen mit Kontrollbedingungen präsentiert, die das CI über eine Software direkt elektrisch stimulierten. Von ihnen wurden 17 gültige Datensätze analysiert. Ein Tonhöhen-Deviant (Cue) wurde durch die Veränderung der stimulierenden CI-Elektroden (Paare von benachbarten Elektroden) erzeugt. Ein Lautheits-Deviant wurde durch Veränderung der Stimulationsamplitude an einer CI-Elektrode erzeugt. Die MMN-Antworten wurden mittels klinischer Routine-Hardware nach einem Standard-Aufzeichnungsprotokoll gemessen.
Auf Gruppenebene wurden signifikante eMMN-Antworten für Lautheits- und Tonhöhenreize bei basalen Elektrodenpaaren, nicht aber bei apikalen Elektrodenpaaren ausgelöst. Der Effekt der Abweichungsrichtung war nicht signifikant und es wurden keine Stimulusartefakte beobachtet.
Die Aufzeichnung einer elektrisch evozierten MMN als Reaktion auf Lautstärkeänderungen bei CI-Trägern ist im Allgemeinen durchführbar und daher vielversprechend, um CI-Anpassungsverfahren in Zukunft zu unterstützen. Die Erkennung von Tonhöhenreizen würde einen größeren Elektrodenabstand zwischen ausgewählten Elektroden für Standard- und abweichende Reize erfordern, insbesondere in den apikalen Regionen. Für die Messung der eMMN können Geräte aus der klinischen Routine verwendet werden.