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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Die Entwicklung der Lebensqualität und des Hörvermögens erwachsener CI-Träger im Verlauf der ambulanten CI-Folgetherapie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Dennis Metzeld - Hör- und Sprachförderung Rhein-Main gGmbH, Friedberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc021

doi: 10.3205/24dga021, urn:nbn:de:0183-24dga0214

Published: March 5, 2024

© 2024 Metzeld.
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Fragestellung: Die Versorgung von postlingual ertaubten Patienten mit Cochlea-Implantaten (CI) bewirkt bei den meisten Patienten eine erhebliche Steigerung ihrer Hörfähigkeit. Zudem wird auch eine Vielzahl unterschiedlicher subjektiver Messverfahren zur hörbezogenen und allgemeinen Lebensqualität der Patienten (QoL) eingesetzt. Nur wenige Studien befassen sich mit der Entwicklung im Verlauf der häufig erforderlichen stationären oder ambulanten Hörrehabilitation. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Entwicklung erwachsener CI-versorgter Patienten im Verlauf der ambulanten Folgetherapie zu messen.

Methoden: Getestet wurden 58 Patienten im Alter zwischen 14 und 84 Jahren. Die Messungen mittels Freiburger und OlSa-Test, sowie dem NCIQ erfolgen jeweils zu Beginn und am Ende einer Rehabilitationsphase der Folgetherapie.

Ergebnisse: In allen Subkategorien des NCIQ sowie im Gesamtscore, und auch bei den meisten audiologischen Messungen ergeben sich im Laufe einer Rehabilitationsphase signifikante Verbesserungen mit teils großen Effektstärken. Dabei verbessern sich insbesondere die Patienten, die zu Anfang der Rehabilitationsphase geringere Werte aufwiesen. Die Verbesserungen sind unabhängig von der Dauer der Rehabilitationsphase. Es ergeben sich signifikante Korrelationen der audiologischen Messungen zu Beginn und zum Ende der Rehabilitationsphase mit den hörnäheren Subskalen des NCIQ, nicht aber mit den Skalen, die die psychosoziale Zufriedenheit der Patienten charakterisieren.

Schlussfolgerungen: Insbesondere Patienten mit schlechterer Ausgangslage zu Beginn der Rehabilitationsphase scheinen von der ambulanten Folgetherapie sowohl objektiv messbar als auch bezüglich ihrer subjektiv empfundenen Lebensqualität zu profitieren. Die Zugewinne in beiden Bereichen entwickeln sich offenbar nicht in derselben Geschwindigkeit: Möglicherweise muss sich die verbesserte Hörfähigkeit erst im Alltag bewähren, um langfristig zu einer höheren subjektiv empfundenen Lebensqualität zu führen.


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