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Binaurale Laufzeitunterschiede sind ein wichtiger Faktor des räumlichen Hörens. Bei Nutzern von Cochlea-Implantaten (CI) ist dieser Faktor bisher nur eingeschränkt nutzbar. Neueste Entwicklungen in der Anpassung von Cochlea-Implantat-Prozessoren bieten aber die Möglichkeit der Anpassung von Laufzeitunterschieden zwischen Implantat und z.B. Hörgerät, die es ermöglichen sollen, die Verarbeitung von zeitlichen Unterschieden beider Ohren in den physiologischen Bereich zu bringen. Diese Studie untersucht die zeitliche Entwicklung von Laufzeiten elektrisch evozierter Potenziale im Hirnstamm bei post-lingual ertaubten CI-Trägern nach CI-Implantation. Zur Normdatenerhebung wurden individuelle Laufzeiten des elektrischen Systems intraoperativ bei einer Gruppe von über 50 CI-Trägern im apikalen, medialen und basalen Bereich der Cochlea nach CI-Implantation durch elektrische evozierte Hirnstammpotenziale (eBERA) bestimmt. Bei einem Teil dieser Patienten wurden Laufzeiten über einen Zeitraum von einem Jahr an regelmäßigen Zeitpunkten (3, 6 und 12 Monate nach Erstanpassung) erfasst. Vorläufige Daten zeigen die Latenz der Welle eV apikal bei etwa 3,8 ms, medial bei etwa 4,0 ms und basal bei etwa 4,4 ms. Die bisher erhobenen Daten zeigen keine signifikanten Veränderungen der Laufzeiten über den Zeitraum eines Jahres. Laufzeiten im basalen Bereich sind signifikant länger als im medialen oder apikalen Bereich der Cochlea. Die bisherigen Ergebnisse dieser Studie suggerieren keine Notwendigkeit der Anpassung von Laufzeitunterschieden von CI-Seite innerhalb des ersten Jahres nach Erstanpassung.