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Einleitung: Bei insuffizienter Hörgeräteversorgung ergibt sich häufig die Indikation einer Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung. Bisherige Untersuchungen [1], [2] belegen einen Zusammenhang zwischen prä- und postoperativem Sprachverstehen. In der Arbeit von Hoppe et al. [2] wird ein Prädiktor zur Bestimmung des postoperativen Freiburger Einsilberverstehens (FBE) 6 Monaten nach Erstanpassung (EA) aufgestellt. Zur Berechnung des Prädiktors werden folgende Parameter benötigt: Das aktuelle Alter, das maximale Einsilberverstehen (mEV) – unversorgt über Kopfhörer gemessen und das präoperative FBE bei einem Darbietungspegel von 65 dB mit Hörgerät (HG).

Ziel: Im Rahmen dieser Arbeit werden prä- und postoperative Ergebnisse ≥ 6 Monate nach EA verglichen. Weiterhin wird das FBE anhand des Prädiktors nach Hoppe [2] berechnet und mit den erhobenen postoperativen Daten verglichen. Weitere Faktoren, wie z.B. die Ätiologie der Hörminderung, werden in Bezug auf das audiologische Outcome mit CI über den zeitlichen Verlauf von bis zu einem Jahr betrachtet. Die Auswertung bezieht sich auf Patient:innen mit präoperativem Restgehör, d.h. einem mEV > 0%.

Methodik: Es wurden retrospektiv Daten von 162 Patient:innen in einem Zeitraum von Januar 2015 bis August 2022 in einem Alter von 18 bis 86 Jahren erfasst. Aufgezeichnet wurden folgende Daten: Alter zum Zeitpunkt der OP, Ätiologie, präoperative Daten, FBE mit und ohne Hörgerät (HG) bei 65 dB, sowie postoperative Daten (FBE 6 Monate nach EA).

Ergebnisse: In dem betrachteten Zeitraum wurden Datensätze von 93 Patient:innen analysiert. 51 der 93 Patient:innen hatten ein mEV = 0%. D.h. es konnte bei 42 Patient:innen der Prädiktor angewandt werden. 38% der Patient:innen (16/42) erreichten ein FBE oberhalb des Prädiktors. 62% Patient:innen (26/42) erreichten die Prognose nicht. Diese wurden unterteilt in drei Gruppen: Gruppe 1 mit einer Abweichung vom Prädiktor von 1–29%, Gruppe 2 mit 30–60% und in Gruppe 3 mit >60% Abweichung. Es ergab sich eine Verteilung von 42,3%, 15,4% und 42,3%. Die weitere Datenauswertung steht noch aus und wird auf der Tagung präsentiert.

Ausblick: Mithilfe der Ergebnisse der ausstehenden Analyse sollen die Einflussfaktoren auf das Outcome sowie die Entwicklung des Sprachverstehens im Verlauf der CI-Reha betrachtet werden. Um eine Anwendbarkeit des Prädiktors im Rahmen des Cochlea-Implantat-Versorgungsprozesses zu gewährleisten ist ein anamnestischer Leitfaden für die zu dokumentierenden Eckdaten in Arbeit. Das Weißbuch stellt hierfür Empfehlungen für die diagnostischen Verfahren auf, welche prä- und postoperativ Anwendung finden [3].