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Diverse Studien zeigen eine hohe Prävalenz von Sprechstörungen bei hochgradig hörgeminderten Kindern im Vor- und Grundschulalter ([1], [2]). Untersuchungen zu Sprechstörungen im Erwachsenenalter, insbesondere bei prälingualer Hörminderung sind dagegen rar. Zielsetzung dieser Studie war die Erfassung von Prävalenz und Symptomatik audiogener Sprech- und Stimmstörungen bei Cochlea-Implantat-Trägern im Erwachsenenalter. Eingeschlossen wurden 17 erwachsene Probanden, zwischen 18–78 Jahre, mit einer bilateralen, mindestens mittelgradigen Hörminderung (WHO) auf dem besser hörenden Ohr, davon 14 mit prälingualer Hörminderung ohne Stimm-, Sprech- oder Sprachstörungen anderer Genese. Sämtliche Probanden waren entweder bilateral mit einem Cochlear-Implantat (CI) versorgt oder bimodal mit CI und Hörgerät. Bei allen Probanden wurde eine körperliche HNO-Untersuchung mit Videolaryngostroboskopie, eine auditive Stimmklanganalyse mit Einschätzung der Nasalität, eine Sprechstimmfeldmessung und eine Ausspracheprüfung durchgeführt. Es zeigte sich, dass bei sämtlichen Probanden der Stimmklang auffällig war. Bei 12 Probanden war eine Hyperrhinophonie hörbar. Die mittlere Lautstärke der Sprechstimme war bei allen Probanden in mindestens einem Kommunikationssetting höher als die einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie ([3]). Die mittlere Sprechstimmlage war bei 14 Probanden höher als die der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie. Alle prälingual hörgeminderte Probanden waren von einer Sprechstörung betroffen. Aussprachefehler fanden sich durchschnittlich in jedem vierten Wort. Mehr als die Hälfte der Aussprachefehler waren phonologische Prozesse und somit potentiell sinnverändernd. In der untersuchten Stichprobe zeigte sich eine hohe Prävalenz verständnisrelevanter, audiogener Aussprachestörungen und eine der Kommunikationssituation oft nicht angepasste Lautstärke der Sprechstimme trotz Cochlea-Implantat-Versorgung.