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25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

01.03. - 03.03.2023, Köln

Altersabhängigkeit des Satzverstehens und Höranstrengung im Störschall in komplexen Hörsituationen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Torsten Rahne - Universitätsmedizin Halle (Saale), Halle (Saale), DE
  • Anna Kopsch - Universitätsmedizin Halle (Saale), Halle (Saale), DE
  • Luise Wagner - Universitätsmedizin Halle (Saale), Halle (Saale), DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 01.-03.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc122

doi: 10.3205/23dga122, urn:nbn:de:0183-23dga1228

Published: March 1, 2023

© 2023 Rahne et al.
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Fragestellung: Bei Nutzern aktiver Hörimplantate erlangt die Messung des Sprachverstehens in komplexen Hörsituationen, d.h., verschiedenen Signalquellen, an Bedeutung. So können Hörverbesserungen in Audioprozessor-Upgrade-Verfahren oft nur in speziellen Signalquellenanordnungen nachgewiesen werden. Um diese mit Normalhörenden vergleichen zu können, sind altersabhängige Referenzwerte notwendig.

Methoden: In einer prospektiven Studie werden 96 Normalhörende (4PTA £ Median gemäß ISO 7026) im Alter von 18–80 Jahren, 16 je Dekaden Lebensalter, eingeschlossen. Das Satzverstehen im Störschall wurde mit dem Oldenburger Satztest (OLSA) gemessen, die Höranstrengung mit dem (Adaptive CAtegorical Listening Effort Scaling-Test (ACALES)). Das Sprachsignal (männlich) kam von vorn, das Rauschen (olnoise männlich oder ICRA5) von vorn (S0N0), von hinten (S0N180) oder zusätzlich aus zwei halbfrontalen Lautsprechern (S0N0N45N-45) oder halb von hinten (S0N135N180N-135). Die Sprachverstehensschwelle SRT50 und das SNRcut wurden gemessen.

Ergebnisse: Die vorläufigen Daten von 50 eingeschlossenen Probanden zeigen für olnoise über alle Altersgruppen ein SRT50 von –6,2 dB (S0N0), –10,9 dB (S0N180), –7,8 dB (S0N0N45N-45) und –11,4 dB (S0N135N180N-135). Bei Verwendung des ICRA5 betrug das SRT50 –16,3 dB (S0N0), –19,9 dB (S0N180), –10,5 dB (S0N0N45N-45) und –13,9 dB (S0N135N180N-135). Es wurde eine Verschlechterung des SRT50 von 0,4 dB/Dekade (olnoise) und 0,9-1,8 dB/Dekade (ICRA5) gemessen. Bei der Höranstrengung zeigen sich gleiche Abhängigkeiten von der räumlichen Situation, jedoch keine Altersabhängigkeit.

Schlussfolgerungen: Bei der Beurteilung des Sprachverstehens im Störschall sind Alterseffekte zu berücksichtigen. Die Ergebnisse der Studie können bei dem auf einer Fallzahlschätzung basierenden vollständigen Datensatz als Referenzdaten für die verwendete spezielle Situation verwendet werden.