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25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

01.03. - 03.03.2023, Köln

Einsatz von mHealth-Anwendungen bei der Nachsorge von Cochlea-Implantat-Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover, DE
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, DE
  • Sven Kliesch - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 01.-03.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc091

doi: 10.3205/23dga091, urn:nbn:de:0183-23dga0918

Published: March 1, 2023

© 2023 Büchner et al.
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Durch die kontinuierliche Erweiterung der Indikationskriterien für den Einsatz von Cochlea-Implantaten (CI) und der mit der Implantation verbundenen lebenslangen Nachsorge steigt die Zahl der zu betreuenden Patienten kontinuierlich. Es ist absehbar, dass bei der wachsenden Zahl an CI-Patienten eine zentrale jährliche Routinekontrolle für alle Patienten auf Dauer in den Implantationszentren nicht zu leisten ist. Auch möchten viele Patienten Anreisewege und Zeitaufwand reduzieren, ohne auf die Kompetenz großer Kliniken verzichten zu müssen. Gleichzeitig steigt der Kostendruck durch die Krankenkassen, und es entsteht die Notwendigkeit, Behandlungen bei gleicher oder gar besserer Versorgungsqualität effizienter zu gestalten. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, bietet die Nachsorge mittels moderner Smartphone APPs, die Patienten in das Therapiekonzept involviert. Dieses sog. Patient Empowerment wird bereits bei der Therapie von Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt, und ähnlich könnte auch die CI-Nachsorge durch den Einsatz entsprechender APPs unterstützt werden. In einer im November 2022 begonnenen chronischen Machbarkeitsstudie erhalten 20 CI-Patienten mit dem Advanced Bionics Naida-M System eine Smartphone-APP, welche zur Überprüfung der Systemintegrität die Messung von Parametern wie Elektrodenimpedanzen, Mikrofonzustand oder die Hautdicke zwischen externer und interner Spule erlaubt. Darüber hinaus können Patienten mit zwei unterschiedlichen Nutzeroberflächen, welche bereits in vorangegangenen Studien evaluiert wurden, Einstellungen an den Hörprogrammen vornehmen und diese in der APP als neues Hörprogramm speichern. Damit ist es möglich, dass sich Patienten Hörprogramme in unterschiedlichen Hörsituationen individuell optimieren und diese in ähnlichen Situationen wieder aufrufen können. Ebenfalls können die Patienten einen Hörtest, etwa den Oldenburger Satztest (OlSa) im Störgeräusch, über die APP durchführen und so ihren Hörfortschritt dokumentieren. Die erhobenen Daten werden an einen zentralen Server übermittelt und sind durch das behandelnde CI-Zentrum einsehbar. 11 Patienten sind bereits in die Studie eingeschlossen worden und nutzen die APP im Alltag regelmäßig. So sind bisher 934 Impedanzmessungen, 119 Hautdickemessungen, 22 Aufblähkurven und 21 OlSa Messungen eingegangen. Ferner wird deutlich, dass die Patienten die Möglichkeiten zur Programmanpassung nutzen und die selbst erstellten Programme in spezifischen Hörsituationen aufrufen. Aktuelle Ergebnisse und Auswertungen werden im Rahmen der Präsentation vorgestellt.