Article
Einflussfaktoren für den Erfolg der CI-Versorgung von postlingual ertaubten erwachsenen CI-Patienten
Search Medline for
Authors
Published: | March 1, 2023 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Obwohl die Cochlea-Implantation die Spracherkennung bei Erwachsenen nachweislich erheblich verbessert, gibt es immer noch eine beträchtliche Variabilität der Performance [1], [2], [3]. Patientenabhängige Faktoren wie das Implantationsalter, die Ätiologie und die Dauer der Taubheit werden häufig zur Vorhersage des individuellen Hörerfolgs verwendet [2], [3]. Allerdings erklären diese patientenbezogenen Faktoren nur etwa 21% dieser Variabilität [3].
Methoden: Das Ziel dieser multizentrischen Studie ist die Untersuchung von Einflussfaktoren, die individuelles Hörvermögen von postlingual ertaubten CI-Empfängern erklären, um anschließend aus diesen Einflussfaktoren verbesserte Prognosen für potentielle CI-Empfänger zu entwickeln. Bislang konnten 77 von 100 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geplanten CI-Patienten in dieser Studie untersucht werden. Aus der Gesamtpopulation der postlingual ertaubten erwachsenen CI-Patienten am Deutschen HörZentrum Hannover (MHH) wurden mittels des Freiburger Einsilbertests diejenigen, die unter dem 35. Perzentil liegen, als Poor Performer, und über dem 65. Perzentil, als Good Performer, definiert. Mithilfe unterschiedlicher Testungen werden die Patienten nach ihren audiologischen (u.a. Phonem-Unterscheidungs-Test, Ermittlung audiometrischer Schwellenwerte) und neurokognitiven Fähigkeiten (Wortschatztest, Symbol Digit Modalities Test, Stroop Test) untersucht. Zusätzlich werden elektrophysiologische Messungen in Form von Impedanz sowie Messung elektrisch evozierter Summenaktionspotentiale durchgeführt und sollen Aufschluss über die neurale Gesundheit und dem Abbau der Spiralganglienzellen der Cochlea und deren Auswirkung auf die individuelle Spracherkennung geben. Anhand von pre- und postoperativen Bildern soll untersucht werden, ob eine Fehlbildung der Cochlea und ein Umklappen der Elektrode vorliegen. Zusätzlich erfolgt eine individuelle Anpassung, indem die Schwellenwerte (T-Levels) und Komfortlevels (C-Levels) neu eingestellt und mit den eigenen, alltäglichen T- und C-Levels des Patienten verglichen werden. Es wird erwartet, dass die Studie einige Faktoren identifiziert, die wesentlich den Erfolg einer CI-Versorgung vorhersagen können.
Ergebnisse und Diskussion: Anhand der bisherigen Daten ist erkennbar, dass ein höherer Wortschatz zu einem besseren Hörerfolg führen kann. Die Studie wird die Vernetzung der einzelnen Elemente, audiologisch, kognitiv sowie elektrophysiologisch, analysieren.
Literatur
- 1.
- Blamey P, Artieres F, Başkent D, Bergeron F, Beynon A, Burke E, Dillier N, Dowell R, Fraysse B, Gallégo S, Govaerts PJ, Green K, Huber AM, Kleine-Punte A, Maat B, Marx M, Mawman D, Mosnier I, O’Connor AF, O’Leary S, Rousset A, Schauwers K, Skarzynski H, Skarzynski PH, Sterkers O, Terranti A, Truy E, Van de Heyning P, Venail F, Vincent C, Lazard DS. Factors affecting auditory performance of postlinguistically deaf adults using cochlear implants: an update with 2251 patients. Audiol Neurootol. 2013;18(1):36–47. DOI: 10.1159/000343189
- 2.
- Moberly AC, Bates C, Harris MS, Pisoni DB. The enigma of poor performance by adults with cochlear implants. Otol Neurotol. 2016 Dec;37(10):1522–1528. DOI: 10.1097/MAO.0000000000001211
- 3.
- James CJ, Karoui C, Laborde ML, Lepage B, Molinier CÉ, Tartayre M, Escudé B, Deguine O, Marx M, Fraysse B. Early sentence recognition in adult cochlear implant users. Ear Hear. 2019 Jul/Aug;40(4):905–917. DOI: 10.1097/AUD.0000000000000670