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Optimierung der räumlichen Wahrnehmung für bimodal versorgte Nutzer
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Published: | March 1, 2023 |
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Zielsetzung: Bimodale CI-Träger zeigen oft eine schlechtere räumliche Lokalisationsauflösung als Normalhörende oder Patienten mit einer bilateralen Hörgeräteversorgung. Dies kann zum einen an den fehlenden interauralen Laufzeitunterschieden (engl. interaural time difference, ITDs) liegen, welche durch die Kodierungsstrategie eines CIs verloren gehen. Andererseits kann dies auch an einer mangelnden Versorgung bei hohen Frequenzen und den daraus resultierenden geringeren interauralen Pegeldifferenzen (engl. interaural level differences, ILDs) liegen. Ziel der hier vorgestellten Studie war es daher, eine künstliche Verstärkung tieffrequenter ILDs durch einen interauralen Beamformer (IB) zu implementieren und einen möglichen Vorteil bei der räumlichen Lokalisierung zu evaluieren.
Methodik: Zunächst wurde der Einfluss einer bimodalen Lautheitsanpassung zwischen den beiden Ohren untersucht. Anschließend wurde die Sprachwahrnehmungsschwelle (engl. Speech Recognition Level, SRT) für die Konditionen SHANCI und SCINHA sowie die Abweichung der subjektiv wahrgenommenen Einfallrichtung von einer definierten Einfallrichtung gemessen. Alle Messungen wurden sowohl mit IB als auch ohne IB durchgeführt.
Ergebnisse: Die Angleichung der Lautstärkefunktionen zwischen den beiden Ohren hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das Sprachverständnis oder das Richtungshören. Der interaurale Beamformer hingegen zeigte eine signifikante Verbesserung der räumlichen Wahrnehmung. Außerdem profitierten alle Probanden in mindestens einer Bedingung des Sprachtests von den erhöhten ILDs.
Schlussfolgerungen: Die erhobenen Daten zeigen, dass eine künstliche Erhöhung der ILDs im Tieftonbereich bei bimodalen Nutzern zu einem besseren räumlichen Eindruck und oft auch zu einem besseren Sprachverständnis im Störsignal führt.