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Veränderung des Sprachverstehens durch Upgrade des Sprachprozessor OPUS2 oder RONDO1 auf SONNET2 oder RONDO3 bei CI-Versorgten
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Published: | September 12, 2022 |
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Fragestellung: Für Personen, welche mit einem Cochlea-Implantat (kurz: CI) versorgt sind, gab es bei den Sprachprozessoren immer wieder Weiterentwicklungen. Dies betraf sowohl die klassischen Hinter-dem-Ohr-Geräte (kurz: HdO) als auch die seit 2013 als Alternative hinzugekommenen Single-Unit-Prozessoren [1]. Neben Optimierungen von Gewicht und Größe wurden beispielsweise Funktionen hinzugefügt, die das Sprachverstehen verbesserten [2], [3], [4]. Da gerade im Störgeräusch das Sprachverstehen erschwert wird, optimierten CI-Hersteller mit immer neuen Technologien dieses [5]. Ziel der Untersuchungen war es herauszufinden, wie sich durch das Upgrade auf den modernen Sprachprozessor das Hören von CI-Versorgten mit einem MED-EL-Implantat veränderte.
Methoden: Betrachtet wurde ausschließlich der Wechsel von einem OPUS2 oder RONDO1 zu einem SONNET2 oder RONDO3. Sprachprozessorwechsel, die allein aus medizinischen Gründen oder einem irreparablen Gerätedefekt initiiert wurden, wurden exkludiert. Ein etabliertes klinisches Protokoll bei solchen Sprachprozessorupgrades ermöglichte die Sammlung der für die Analyse benötigten Messwerte. Audiometrisch wurden die verschiedenen Sprachprozessoren mittels der folgenden Methoden überprüft. Unilateral, also auf der umzurüstenden Seite, wurde der Freiburger Einsilbertest in Ruhe und Störgeräusch und der Oldenburger Satztest (kurz: OLSA) im Störgeräusch analysiert. Bilateral best aided, also mit der optimalen individuellen Versorgung im Alltag des Individuums, wurde der Freiburger Einsilbertest im Störgeräusch und der OLSA im Störgeräusch analysiert. Dabei wurden stets die klinisch routinierten spezifischen Messkonfigurationen übernommen.
Ergebnisse: Sowohl bei dem SONNET2 als auch bei dem RONDO3 wurde eine deutliche Verbesserung festgestellt. Die Verbesserungen waren statistisch signifikant für den unilateralen Freiburger Einsilbertest in Ruhe und im Störgeräusch, den unilateralen OLSA im Störgeräusch, den bilateral best aided Freiburger Einsilbertest im Störgeräusch und den bilateral best aided OLSA im Störgeräusch. Die mittlere Verbesserung des Sprachverstehens wurde je sprachaudiometrischer Methode dargestellt. Der unilateralen Freiburger Einsilbertests in Ruhe und im Störgeräusch wurde zum Aufzeigen des individuellen Unterschieds ausgewählt. Dieser wurde selektiert, da sich darin die größte Zahl an Messwerten findet und diese am sichersten in dem Gesamtkollektiv zu vergleichen sind.
Schlussfolgerungen: Die Messergebnisse mit den vorgestellten Messmethoden legen dar, dass im Mittel ein besseres Sprachverstehen mit den modernen Sprachprozessoren zu erlangen ist. Im individuellen unilateralen Vergleich zeigt sich, dass zumeist eine deutliche Verbesserung nachweisbar ist. In den Fällen ohne audiometrische, aber mit subjektiver Verbesserung sind Fragebögen eine zu evaluierende Option eines Nachweises.
Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:
Literatur
- 1.
- Dazert S, Thomas JP, Büchner A, Müller J, Hempel JM, Löwenheim H, Mlynski R. Off the ear with no loss in speech understanding: comparing the RONDO and the OPUS 2 cochlear implant audio processors. Eur Arch Otorhinolaryngol. 2017 Mar;274(3):1391-1395. DOI: 10.1007/s00405-016-4400-z
- 2.
- Mlynski R, Ziese M, Rahne T, Deile JM. Speech Perception and Subjective Preference with Fine Structure Coding Strategies. Otolaryngology. 2016:6:254. DOI: 10.4172/2161-119X.1000254
- 3.
- Qi B, Liu Z, Gu X, Liu B. Speech recognition outcomes in Mandarin-speaking cochlear implant users with fine structure processing. Acta Otolaryngol. 2017 Mar;137(3):286-292. DOI: 10.1080/00016489.2016.1230680
- 4.
- Kleine Punte A, De Bodt M, Van de Heyning P. Long-term improvement of speech perception with the fine structure processing coding strategy in cochlear implants. ORL J Otorhinolaryngol Relat Spec. 2014;76(1):36-43. DOI: 10.1159/000360479
- 5.
- Seebens Y, Diller G. Improvements in speech perception after the upgrade from the TEMPO+ to the OPUS 2 audio processor. ORL J Otorhinolaryngol Relat Spec. 2012;74(1):6-11. DOI: 10.1159/000333124