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Einleitung: Der Verlust der binauralen Verarbeitung durch eine einseitige (single-sided deafness, SSD) Ertaubung geht mit Einschränkungen der Lokalisationsfähigkeit einher. Aus der Literatur geht hervor, dass die Fähigkeit zur Schallortung in der Horizontalebene bei mit einem Cochlea Implantat (CI) versorgten SSD-Patient:innen deutlich variiert, dabei war ein Großteil der Patient:innen in der Lage, Schalleinfall aus der CI-Richtung zu orten und Schallereignisse aus der linken und der rechten Hemisphäre zu unterscheiden. Bei den Messungen wurde ein Aufbau mit 47 Lautsprechern verwendet, die in Abständen von 4.3° im Bereich von ±90° positioniert waren [1]. In dieser Studie wird die Lokalisationsfähigkeit mit SSD-Patient:innen im Rahmen der klinischen CI-Rehabilitation am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf untersucht. Als Referenz wird eine Gruppe von Normalhörenden (NH) gemessen. Die Untersuchung der Lokalisationsfähigkeit in der Horizontalebene wird mit Hilfe des ERKI-Setups [2] durchgeführt.

Ziel: Das Studienziel ist der Vergleich der Lokalisationsfähigkeit in einer monauralen und binauralen Hörsituation für zwei verschiedene Gruppen: SSD+CI und NH.

Methodik: An der Studie nahmen in jeder Gruppe neun Personen teil (6 w, 3 m), wobei die Patient:innen der Gruppe SSD+CI zwischen 57 und 67 Jahre (Md: 61) und die Personen der Gruppe NH zwischen 30 und 60 Jahren (Md: 48) waren. Die CI-Trageerfahrung lag zw. 3 bis 89 Monaten (Md: 14 Monate). Für die Messungen wird die Einstellung des Alltagsprogramms genutzt. Die Erfassung der Lokalisationsfähigkeit beider Gruppen wurde mit dem ERKI-Setup durchgeführt, welches aus fünf in einem Abstand von 45° angeordneten Lautsprechern (im Bereich ±90°) besteht. Zwischen zwei benachbarten Lautsprechern werden über Lautsprecher-Pegelunterschiede virtuelle Schallquellen generiert. Somit können insgesamt 37 Schallquellen in 5° Schritten präsentiert werden. Die Darbietung der Winkel erfolgte randomisiert. Für die Messungen wurde der 300 ms lange Sprachausschnitt /alors/ aus dem International Speech Test Signal (ISTS) [3] bei einem Pegel von 65 dB SPL verwendet. Die Aufgabe der Teilnehmer:innen bestand darin, mittels einer LED-Leiste und einem Drehregler die Richtung der wahrgenommenen Schallquelle einzuordnen. Um die Lautsprecheranordnung unkenntlich zu machen wurden die Lautsprecher bereits vor dem Betreten des Raums mit einem Sichtschutz (Akustikstoff) abgedeckt [2]. Zur Messung des binauralen Zugewinns bei der Schalllokalisation, erfolgten die Messungen der SSD+CI Gruppe mit und ohne CI und für die NH-Gruppe mit und ohne einseitige Vertäubung (Ohropax, Ohropax 35 dB und Gehörschutz 3M Peltor X5A).

Ergebnisse und Diskussion: Die Datenerhebung und -analyse ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt auf der Tagung.

Ausblick: Langfristig soll die Entwicklung der Lokalisationsfähigkeit im Rahmen der ambulanten CI-Rehabilitation am UKE evaluiert werden.