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Zusammenfassung: Bei cochleärer Ossifikation können unterschiedliche chirurgische Komplikationen sowie eine erschwerte postoperative auditorische Rehabilitation auftreten. Ziel dieser Studie ist die Beurteilung der audiologischen Ergebnisse im Freiburger Einsilbertest (FE) bei Cochlea Implantation zwischen Patienten mit cochleärer Ossifikation unterschiedlicher Ätiologie sowie im Vergleich zu Cochlea Implantat-Trägern (CI-Träger) ohne Ossifikation.

Einleitung: Der Neo-Ossifikationsprozess einer Otosklerose entwickelt sich stufenweise über mehrere Jahre. Hierbei handelt es sich wie bei einem Trauma um einen knöchernen Umbauprozess (osteoplastisch) mit Beeinträchtigungen der Bindegewebsschicht des Knochens [1]. Dagegen ist der Neo-Ossifikationsprozess bei Meningitis und Otitis media, hochzellulär (metaplastisch) und das Endosteum bleibt erhalten. Der Prozess charakterisiert sich mit häufiger Bogengangs-Ossifikation, endolymphatischem Hydrops und Beeinträchtigungen der Ganglien-Zellen.

Ergebnisse:

2.1 Patienten Kollektiv: Die demographischen Daten, OP-Berichte sowie die Befunde von der prä- und postoperativen Felsenbein-CTs von 287 CI-implantierten Erwachsenen wurden bezüglich des Parameters cochleäre Ossifikation durchgesucht. Insgesamt wurden 21 Patienten (7,3 %) mit cochleärer Ossifikation erfasst: 10 Patienten (12 Ohren) mit cochleärer Otosklerose (Grad 2 und Grad 3 nach den Kriterien von Marshall et al. [2] und 11 Patienten (11 Ohren) mit cochleärer Ossifikation unterschiedlicher Ätiologie: Hörsturz (3), chronische Otitis media (2), Trauma (2), ototoxische Medikation (1), Cogan Syndrom (1), Meningitis (1) und idiopathisch (1). Die Kontrollgruppe bestand von postlingual ertaubten Patienten mit unterschiedlicher Ätiologie ohne cochleäre Ossifikation und wurde mit den Probanden mit cochleärer Ossifikation für Alter, Geschlecht, Dauer der Hörstörung, implantierte Seite und Elektrodenträgervarianten gepaart.

2.2 Audiologische Ergebnisse: Die Sprachverständlichkeit bei 6-monatiger sowie 1-jähriger Erfahrung mit CI ist geringer (p<0,05 Mann Whithney U test) bei der Gruppe mit cochleärer Ossifikation im Vergleich zu der Kontrollgruppe. In unserer vorherigen Studie haben wir dargelegt, dass der Grad der Otosklerose nicht mit den FE -Ergebnissen korreliert [3]. Bei der aktuellen Studie wurden signifikante Unterschiede für die FE-Sprachverständlichkeit bei 6-monatiger und 1-jähriger Erfahrung mit CI zwischen den Gruppen mit otosklerotischen und nicht-otosklerotischen cochleären Ossifikationen festgestellt.

Diskussion: Die unterschiedliche Sprachverständlichkeit zwischen CI-Trägern mit otosklerotischen Ossifikationen und mit nicht-otosklerotischen Ossifikationen könnte man auf einen Effekt von dem ätiologisch differenten Umbauprozess zurückführen.