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Erweiterung der multifrequenten objektiven Hörschwellenschätzung mittels Hirnstammaudiometrie auf den Frequenzbereich um 6 kHz
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Published: | September 12, 2022 |
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Zur objektiven Hörschwellenschätzung mittels Hirnstammaudiometrie wird häufig der Click-Reiz verwendet. Dieser deckt allerdings nur einen kleinen Teil des Frequenzbereichs, den das menschliche Gehör umfasst, ab. Weitere Messungen mit frequenzspezifischen Reizen sind jedoch sehr zeitaufwändig. Bislang können dadurch Hörschwellen ausschließlich im Hauptsprachbereich (ca. 250 Hz – 4 kHz) approximiert werden. Doch insbesondere durch die Weiterentwicklung technischer Hörhilfen sind objektive Hörschwellen auch außerhalb dieses Bereichs von Interesse. Sie können als Grundlage für eine präzise Anpassung der Hörhilfen dienen.
In dieser Arbeit wird eine zeiteffiziente Methode zur objektiven Hörschwellenschätzung in verschiedenen Frequenzbereichen untersucht. Dazu wird eine Reizkombination aus einem Low-Chirp, einem Click und einem High-Chirp zur Auslösung von frühen akustisch evozierten Potentialen verwendet. Der Hauptfrequenzbereich des Low-Chirps liegt zwischen 300 Hz und 600 Hz und der des Clicks zwischen 1 kHz und 4 kHz. Zur objektiven Hörschwellenschätzung im Hochtonbereich wurde ein neuer High-Chirp erzeugt. Dieser sollte eine Erweiterung der sonst üblichen Messungen im Hauptsprachbereich darstellen. Daher wurde der Reiz mit einem Frequenzbereich von 4,5 kHz bis 7 kHz generiert, wobei sein Frequenzschwerpunkt bei 6,8 kHz liegt. Durch die simultane Applikation der Reize können in kurzer Zeit die Hörschwellen in drei verschiedenen Frequenzbereichen geschätzt werden.
Um die Effizienz der Reizkombination zu testen, werden zunächst Messungen an Normalhörenden durchgeführt. Dabei werden die Reize an einem Ohr simultan und an dem anderen nacheinander präsentiert. Anschließend können die ermittelten Hörschwellen und der Zeitaufwand beider Seiten miteinander verglichen werden.
Des Weiteren soll getestet werden, ob subjektive frequenzspezifische Hörverluste durch diese Methode objektiv bestätigt werden können. Dazu werden Probanden mit unterschiedlichen Hörverlustformen untersucht. Die ermittelten reizspezifischen Hörschwellen können dann in Zusammenhang mit den Ergebnissen aus Voruntersuchungen verglichen werden.