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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Einfluss der intraoperativen Elektrodenkonditionierung von CI auf Elektrodenimpedanzen und evozierte Summenaktionspotenziale

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Matthias Hey - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Audiologie, Kiel, DE
  • Robert Mlynski - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Otto Körner, Rostock, DE
  • Sebastian Schraven - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Otto Körner, Rostock, DE
  • Goetz Brademann - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, DE
  • Angelika Dierker - MED-EL Medical Electronics, Innsbruck, AT
  • Philipp Spitzer - MED-EL Medical Electronics, Innsbruck, AT
  • Tobias Oberhoffner - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc121

doi: 10.3205/22dga121, urn:nbn:de:0183-22dga1212

Published: September 12, 2022

© 2022 Hey et al.
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Text

Cochlea-Implantat-Elektroden verändern ihre elektrischen Eigenschaften, insbesondere die Elektrodenimpedanz, während der Lebensdauer des Implantats. Die Änderungen der Elektrodenimpedanz sind im Verlauf einer CI-Operation durch den physischen Kontakt mit verschiedenen Medien gegeben. In dieser Arbeit wird untersucht, ob sich die Konditionierung (Anregung mit elektrischen Stimulationsimpulsen für einige Sekunden) in Kochsalzlösung positiv auf die Ergebnisse der anschließenden intraoperativen Messungen auswirkt. Es soll untersucht werden, ob die Elektrodenimpedanz abnimmt und sich die Reproduzierbarkeit der elektrisch evozierten Summenaktionspotenziale (ECAP) verbessert.

Die Hälfte der Elektrodenkontakte wurde in Kochsalzlösung konditioniert, bevor das Implantat in die Cochlea des Patienten inseriert wurde. Von beiden Gruppen (konditioniert und unkonditioniert) wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Impedanzmessungen durchgeführt. Nach der Implantation wurden elektrisch evozierte Aktionspotenziale wiederholt gemessen und verglichen.

Obwohl die Impedanz der konditionierten Elektrodenkontakte in Kochsalzlösung um 31 % reduziert war, konnten wir keinen klinisch relevanten Unterschied nach der Implantation feststellen. Der Effekt der Konditionierung auf die Stimulationsreferenzelektrode betrug etwa 16 % der gesamten Impedanzreduktion. Die Hypothese der besseren Reproduzierbarkeit der ECAP-Messungen konnte mit unseren Daten nicht bestätigt werden. In Kochsalzlösung beobachteten wir, dass 44 % der Kontakte mit Luftblasen bedeckt waren (fast alle waren nach dem Einführen verschwunden). Dies schränkt die methodische Wirksamkeit der Konditionierung in Kochsalzlösung ein. Insgesamt kann geschlussfolgert werden, dass intraoperative Konditionierung für diesen Elektrodentyp nicht notwendig zu sein scheint.