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Misophonie – Hilfen für Betroffene
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Published: | September 12, 2022 |
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Misophonie – der Hass auf Geräusche- sind starke emotionale Reaktionen wie Wut oder Ekel auf menschenverursachte Geräusche. Betroffene reagieren bei bestimmten Personen und Triggern mit Stress, körperlichen Reaktionen, der unwillkürlichen Verspannung des oder der Triggermuskel, mit negativen Gedanken über die Verursacher der Trigger und Schuld- und Schamgefühlen, wegen ihrer Gedanken und ihres Verhaltens.
Dozier [1] brachte in seinem Buch Misophonie verstehen und überwinden eine Definition von Misophonie, welche auch in Fragebögen, wie zum Beispiel der Miso-A Skala umgesetzt wurden. Es werden der Stress durch die auditiven und visuellen Triggern, die Häufigkeit von Wut, Ekel und Hass, die Häufigkeit der Notwendigkeit der Vermeidung sozialer Situationen erfasst.
Bei leichterer Misophonie und nur wenigen Triggergeräuschen, einer Veränderung der Lebenssituation mit weniger Stress und Anspannung und der Erlaubnis Triggersituationen zu verlassen, kann sich Misophonie auch ohne weitere Maßnahmen wieder verringern [2].
Vermeidung und Unterdrückung der Wut führen bei stärker ausgeprägter Misophonie allerdings eher zu einer Verschlimmerung der Symptomatik. Es treten häufig plötzlich neue Trigger auf oder/und es kommt eine Verschiebung hin zu visuellen Triggern.
Die Vermeidung von Triggersituationen führt zu Problemen im sozialen Leben. Der soziale Rückzug und das Fehlen positiver sozialer Interaktionen erhöhen die Stressanfälligkeit, da der ventrale Vagus und damit das System der sozialen Verbundenheit, welches mit Sicherheit assoziiert ist, nicht ausreichend aktiviert wird [3]. Grundlage für das Verlernen von Misophonie sind Psychoedukation, vorübergehende Vermeidung von Triggersituationen und die Aktivierung des ventralen Vagus [3].
Entstehung von Misophonie:
- Autonomes Nervensystem Sympathicus
- Triggersituation und -geräusch
- Anspannung, Körpergefühl, Triggermuskel
- Gefühle, Wut, Ärger, Angst, Ekel, Interpretation der Gefühle
Verlernen von Misophonie:
- Autonomes Nervensystem, Sicherheit
- Muskuläre Entspannung, Körpergefühl entkoppeln
- Gefühle und Trigger entkoppeln
- (soziale) Triggersituationen bearbeiten
Die Kopplung des Triggers mit dem autonomen Nervensystems, dem motorischen und limbischen System, können durch ein Coaching oder gegebenenfalls einer Psychotherapie wieder rückgängig gemacht werden. Dazu werden Methoden genutzt, welche den ventralen Vagus aktivieren, die negativen Körpergefühle neutralisieren, die helfen, Anspannung zu vermeiden und Techniken, welche Gefühle, auditive und visuelle Trigger wieder entkoppeln.