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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Die ärztlichen Denk-, Handlungs- und Entscheidungsprozesse („Clinical reasoning“) strukturiert aufgearbeitet und nachvollziehbar gemacht – bewährt sich der ‚Modellstatus‘ aus Groningen als lohnendes Instrument in der studentischen Lehre?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Anne Mergeay - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland
  • Veronika Deckena - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland
  • Michael Freitag - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocWS-33-01

doi: 10.3205/24degam348, urn:nbn:de:0183-24degam3482

Published: September 23, 2024

© 2024 Mergeay et al.
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Hintergrund: Als clinical reasoning wird die Summe der Denk- und Entscheidungsprozesse in der ärztlichen Praxis bezeichnet, die die Integration aller erworbenen Kenntnisse, die Abwägung von Differenzialdiagnosen und die Berücksichtigung von Erfahrungen umfasst. Clinical reasoning gehört zu den Grundkompetenzen des ärztlichen Handelns und sollte in einem kompetenzorientierten Medizinstudium in der Lehre zentrale Berücksichtigung finden. Dementsprechend wurden im neuen NKLM zahlreiche mit dem clinical reasoning assoziierte Lernziele verankert.

Ein wichtiges Tool im Modellstudiengang Oldenburgs bildet der „Modellstatus“, mit dem die Denkabläufe in Bezug auf eine klinische Fragestellung, die sich bei erfahrenen Ärzt:innen im Kopf abspielen, strukturiert, transparent und damit erlernbar gemacht werden. Der „Modellstatus“ hilft, Gewichtungen vorzunehmen und durchdachte individuelle Therapieentscheidungen zu treffen.

Mittels einer retrospektiven Befragung der Studierenden und qualitativen Interviews der Dozent:innen erfolgte eine Evaluation verschiedener Lehrformate, die im Oldenburger Curriculum die Studierenden an die Kompetenz des clinical reasonings heranführen.

Zielgruppe: Unser interaktiver Workshop richtet sich an Lehrende, die sich für die Vermittlung von klinischem Denken in der medizinischen Aus- und Weiterbildung engagieren oder dem ärztlichen clinical reasoning in ihrer praktischen Tätigkeit besonderes Interesse beimessen.

Didaktische Methode: Nach einer Einführung in das Thema und Vorstellung des Oldenburger Tools „Modellstatus“ wollen wir von unseren Erfahrungen und den Ergebnissen unserer Evaluation berichten, um dann im Austausch in Kleingruppen von anderen Lehransätzen des clinical reasoning oder praktizierten Lehrmethoden zu hören, voneinander zu lernen und Best-Practice-Beispiele herauszuarbeiten.

Ziele: Ziel ist ein reger Austausch zu dem Thema, um längerfristig auch standortübergreifend ein evaluiertes, allgemein nutzbares Tool zum Erlernen des Clinical reasoning in der medizinischen Lehre und Weiterbildung zu etablieren.

Geschätzte Anzahl Teilnehmer:innen: 20-25 Teilnehmer:innen

Kurzvorstellung des/r Workshop-Leiters/in: Dr. med. Anne Mergeay, Fachärztin für Allgemeinmedizin, selbstständig niedergelassen in Oldenburg, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Oldenburg

und

Dr. med. Veronika Deckena, Fachärztin für Neurologie mit Zusatzbezeichnung Sozialmedizin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Oldenburg

Zusammen verantworten wir das longitudinale Curriculum für Kommunikation und Beratung im Modellstudiengang an der Universitätsmedizin Oldenburg