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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Martin Richard Kramer - Technische Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocSLM-01

doi: 10.3205/24degam298, urn:nbn:de:0183-24degam2988

Published: September 23, 2024

© 2024 Kramer.
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Hintergrund: Die modere Medizin befindet sich im Prozess der Transition ins evidenzbasierte Zeitalter. Neue Therapien müssen daher ihren Nutzen belegen. Häufig wird der Nutzen gegenüber einer Placebotherapie getestet.

In vielen Gebieten der Medizin sind etablierte Therapien als sogenannter Goldstandard festgelegt. Diese Goldstandards sind teilweise historisch gewachsen. Belege für den Nutzen bestehen vielfach nicht. Dennoch gilt es als unethisch, in der Erprobung neuer Therapien vom festgelegten Goldstandard abzuweichen. In klinischen Studien führt dies etwa zum Verzicht auf placebokontrollierte Kontrollgruppen. Weiterhin finden Überprüfungen des Nutzens und vor allem des potentiellen Schadens der Standardtherapie nur selten statt.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Ist es wirklich unethisch, vom Goldstandard abzuweichen? Widerspricht ein Goldstandard nicht eigentlich sogar den Prinzipien evidenzbasierter Medizin und bietet das Risiko für enormen Schaden bei mangelndem Nutzen?

Inhalt: Anhand verschiedener therapeutischer Goldstandards und ausgewählten Studien wird die Thematik illustriert.

Take Home Message für die Praxis: Möglicherweise ist es ethisch geboten, in prospektiven Studien vom therapeutischen Goldstandard abzuweichen.