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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Edukation von Klimawandel- und Gesundheitskompetenzen im Rahmen der organisierten Weiterbildung Allgemeinmedizin (EKON)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Romina Soledad Mattmann - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Andy Maun - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Simon Schwill - Universitätsklinikum Heidelberg, Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Martina Bischoff - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocOS-04-04

doi: 10.3205/24degam289, urn:nbn:de:0183-24degam2897

Published: September 23, 2024

© 2024 Mattmann et al.
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Text

Hintergrund: Angesichts des Klimawandels sind Ärzt:innen in der Primärversorgung (HÄ) in besonderer Weise gefordert sich auf dessen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit vorzubereiten. Zeitgleich können sie als Teil des Gesundheitssystems zur Eindämmung weiterer Klimawandelfolgen beitragen.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) hat in ihrem Positionspapier den Klimawandel als „die größte Bedrohung auf die globale Gesundheit“ beschrieben, eine Sektion Klimawandel und Gesundheit errichtet und erste Leitlinien verfasst.

Es gibt Lehrkonzepte zu planetarer Gesundheit (PH) im Medizinstudium und Fortbildungen für HÄ.

In der Weiterbildungsordnung sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit benannt, jedoch ist das Thema bisher nicht fester Bestandteil der Weiterbildungsseminare in den Kompetenzzentren Weiterbildung (KW).

Fragestellung: In welchem Ausmaß verändert ein Seminarprogramm zu Klimawandel und Gesundheit den Wissensstand, die Kompetenzen, die Haltung und die Motivation zur Eigeninitiative (WiKoHaMo) bei den teilnehmenden Ärzt:innen in Weiterbildung (ÄiW) Allgemeinmedizin?

Methode: Interventionsstudie mit kombinierter Querschnittserhebung mit online Fragebögen.

Intervention: 6 Seminarmodule à 90 Minuten mit hoher Praxisrelevanz für die hausärztliche Tätigkeit zu PH Grundlagen, Hitze, klimasensiblen Erkrankungen, Klimawandel und Psyche, klimasensibler Gesundheitsberatung und nachhaltiger hausärztlicher Praxis. Anwendung interaktiver didaktischer Methoden wie z.B. blended-learning, Kleingruppenarbeit, think-pair-share und Murmelgruppen.

Basisbefragung aller ÄIW im KWBW (n=500) zu WiKoHaMo (T0). Vor Intervention (T1) Befragung aller Seminartagteilnehmenden (n=75), Nachbefragung der PH-Seminarmodulteilnehmenden und der Kontrollgruppe mit zusätzlichen Fragen zu den Lehrmethoden (T2).

Pilotierung von 2 Modulen (n=50) mit Evaluation über modifizierten Freiburger Fragebogen zur Erfassung von Kompetenzen in der Medizin und Trierer Inventar zur Lehrevaluation, eigenentwickelte Fragen zu PH Wissen und Motivation.

Primäre Outcomes: Zuwachs an Wissen, Kompetenzen und professioneller Haltung bezüglich Klimawandel und Gesundheit. Sekundäre Outcomes: Zufriedenheit mit den angewandten Lehrmethoden und Stärkung der Motivation zur Eigeninitiative. Erste Ergebnisse werden im Dezember 2024 erwartet.

Diskussionspunkt: HÄ müssen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und die Umwelt auseinandersetzen, um als Multiplikatoren zu wirken. Das weiterbildungsbegleitende KWBW-Seminarprogramm könnte einen langfristigen Beitrag hierfür leisten.