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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Wie viel Evaluation braucht eine Landarztquote?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Martin Fink - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Marcus Raser - Philipps-Universität Marburg, Institut für Allgemeinmedizin, Marburg, Deutschland
  • Jana Groth - Philipps-Universität Marburg, Institut für Allgemeinmedizin, Marburg, Deutschland
  • Linda Seeger - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocOS-02-03

doi: 10.3205/24degam265, urn:nbn:de:0183-24degam2659

Published: September 23, 2024

© 2024 Fink et al.
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Text

Hintergrund: Bei sog. „Landarztquoten“ (LAQ) handelt es sich um eine Strategie gegen den Hausärzt:innenmangel. Die Kernidee ist, Studienplätze an Personen zu vergeben, welche sich verpflichten, nach Abschluss von Aus- und Weiterbildung eine Tätigkeit in unterversorgten Gebieten aufzunehmen.

Die mit Studienerfolg assoziierten Auswahlkriterien der etablierten Zulassungswege Abiturbestenquote und Auswahlverfahren der Hochschulen spielen keine bzw. eine untergeordnete Rolle. Einschlägige berufliche Vorerfahrung wird hingegen i. d. R. ebenso positiv berücksichtigt wie bspw. Motivation und Gesamteindruck.

Diese Auswahlstrategie lässt vermuten, dass hier im Mittel mit mehr Schwierigkeiten im Studienverlauf zu rechnen sein könnte als bei anderen Studierenden. Wie die LAQ-Studierenden die Herausforderungen des Medizinstudiums bewältigen und inwiefern sie bei Bedarf Unterstützungsangebote wahrnehmen (können), ist für den Erfolg der LAQs von entscheidender Bedeutung.

Fragestellung: Wie viel (formative) Evaluation braucht eine Landarztquote?

Methoden: Es wurde ein Evaluationskonzept entwickelt, das die Ziele der hessischen LAQ nebst assoziierten Kennzahlen explizit macht sowie die Mechanismen und deren Zusammenhänge beschreibt, die die Erreichung dieser Ziele bedingen.

Ergebnisse: Das Ergebnis ist ein wirkmodellbasiertes Evaluationskonzept, dessen Vorteile anhand einiger exemplarischer Fragestellungen auf dem Kongress präsentiert werden sollen.

Diskussion: Eine rein summative Evaluation im Sinne einer Wirksamkeitsüberprüfung kann nur feststellen, ob etwas mehr oder weniger erfolgreich war, nachdem es durchgeführt wurde.

Eine (auch) formative Evaluation hingegen schafft eine Datengrundlage, die das Ableiten sinnvoller und rechtzeitiger Konsequenzen – vom Adaptieren oder Bereitstellen von Unterstützungsangeboten bis hin zu Gewichtungsempfehlungen der Auswahlkriterien – möglich machen könnte.

Take Home Message für die Praxis: Die Durchführung einer durchdachten und auf Erfahrungsaustausch basierenden Evaluation ist wichtig, da es sich um eine spezifische Studienpopulation und eine neuartige Zielsetzung handelt.

Ob es, wie in Hessen, ein spezielles Programm für LAQ-Studierende gibt, ist hierbei von nachrangiger Bedeutung.