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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Prävalenz des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms bei Patienten mit Komorbiditäten: Ergebnisse aus den Disease-Management-Programmen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Renate Maria Weber - Praxis WereMed, Deutschland
  • Yuvin Kwon - Praxis WereMed, Deutschland
  • Johanna Caroline Weber - Praxis WereMed, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocOS-01-07

doi: 10.3205/24degam261, urn:nbn:de:0183-24degam2611

Published: September 23, 2024

© 2024 Weber et al.
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Hintergrund: Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) wird zunehmend als wichtiges Gesundheitsproblem erkannt. Über gezielte Anamnese und die Polygraphie kann eine einfache Diagnostik des OSAS erfolgen und die Patienten identifiziert werden, die von einer gezielten Atemtherapie profitieren können.

Fragestellung: Es wurde untersucht, inwieweit bei Patienten, die in den DMP Programmen mit chronischen Erkrankungen der koronaren Herzkrankheit (KHK), Diabetes mellitus (DM), Asthma bronchiale und chonisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) behandelt werden, ein OSAS gefunden werden kann.

Methoden: Es wurde wurden primär die Daten der Literatur zusammengestellt, mit denen die Prävalenz des OSAS bei Patienten mit KHK, DM, Asthma bronchiale und COPD beschrieben sind. In der klinischen Untersuchung wurden Patienten der DMP Programme mittels Anamnese, gezielten Fragebögen zur Tagesmüdigkeit und mittels Polygraphie untersucht.

Ergebnisse: Die Untersuchungen unserer Praxis unterstreichen die hohe Prävalenz von OSAS bei Patienten mit KHK, DM und COPD. Die Daten legen nahe, dass Patienten in den DMP Programmen mittels gezielter Anamnese und Polygraphie im Hinblick auf ein OSAS untersucht werden sollten. Die Studien zeigen zudem eine erhebliche Belastung durch nicht diagnostiziertes und unbehandeltes OSAS in diesen Patientengruppen, was sich auf Polypharmazie und verschlechterten Lebensstil auswirkt. Kontrolle der kardiovaskulären Gesundheit, die Kontrolle des Blutzuckerspiegels, die Atemfunktionen und die Gewichtregulation gelingen besser, sobald ein OSAS therapiert ist.

Diskussion: Patienten mit KHK, DM, COPD, die an DMP Programmen teilnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an OSAS zu leiden. Das Screening auf OSAS und weitere Schlafstörungen sollte in die bestehenden Versorgungsstrukturen integriert werden. Eine frühzeitige Behandlung des OSAS kann die nachteiligen Auswirkungen auf die kardiovakuläre und metabolische Gesundheit abmildern, die Atemfunktion verbessern und die Lebensqualität der Patienten mit Begleiterkrankungen erhöhen. Die Einführung von Routine-Screening Protokollen für Schlafstörungen im Rahmen der DMP Programme ist für eine umfassende und ganzheitliche Patientenversorgung unerlässlich.

Take Home Message für die Praxis: OSAS ist eine ernstzunehmende Begleiterkrankung bei den meisten in den DMP Programmen behandelten Patienten.