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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Aktueller Stand der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen ambulanten Praxen und Apotheken: eine Flashmob-Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anne Marie Schrimpf - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Annett Bräsigk - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Paul Boack - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Markus Bleckwenn - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-09-08

doi: 10.3205/24degam254, urn:nbn:de:0183-24degam2546

Published: September 23, 2024

© 2024 Schrimpf et al.
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Text

Hintergrund: Der Austausch zwischen medizinischen und pharmazeutischen Fachkräften in der ambulanten Versorgung ist geprägt von Herausforderungen wie unterschiedlichen Ausbildungshintergründen, erhöhter Arbeitsbelastung und Zeitdruck. Da Themen wie Wechselwirkungen, Dosierung und Verfügbarkeit von Arzneimitteln eine effektive Zusammenarbeit und Kommunikation erfordern, zielte diese Studie darauf ab, die alltäglichen Interaktionen zwischen diesen Berufsgruppen, insbesondere im Zusammenhang mit Verschreibungen, zu evaluieren.

Fragestellung: Ziel dieser Studie war die systematische Auswertung aller rezeptbezogenen Kontakte zwischen ambulanten Praxen und Apotheken über einen Zeitraum von zwei Wochen. Dokumentiert wurden insbesondere die Häufigkeit der Kommunikation mit den verschiedenen Mitarbeitenden, die Gründe für die Kommunikation, die Ergebnisse der Kommunikation und die Herausforderungen, die bei diesen Konsultationen auftraten.

Methoden: In einem Flashmob-Design dokumentierten 43 Leipziger Apotheken zeitgleich (6.–19. November 2023) jeden Praxiskontakt im Zusammenhang mit einer Verschreibung. Für die Dokumentation nutzten die teilnehmenden Apotheken eine standardisierte, einseitige Checkliste.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 498 Checklisten ausgefüllt. Die Kontaktaufnahme erfolgte überwiegend telefonisch (83,3%). Lieferengpässe waren der häufigste Grund für die Kontaktaufnahme, gefolgt von Fragen zur Dosierung und Applikation. Die teilnehmenden Apotheken bewerteten das Ergebnis der Kontaktaufnahme als überwiegend zufriedenstellend. Weitere Ergebnisse werden bis zum DEGAM-Kongress im September 2024 vorliegen.

Diskussion: Diese Studie könnte einen Einblick in den aktuellen Stand der Kommunikation geben, mögliche Schwierigkeiten aufzeigen und die Grundlage für weitere Forschung legen, um nachhaltige strukturelle Verbesserungen zwischen Primärversorgung und Apotheken zu erreichen. Zwei weitere Projekte, die auf dieser Studie aufbauen, sind bereits in Planung und werden auf der Konferenz vorgestellt.

Take Home Message für die Praxis: Lieferengpässe und Dosierungsfragen bilden die Kernthemen im Austausch zwischen Apotheken und Arztpraxen.