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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Intensität der hausärztlichen Bindung und Zufriedenheit mit der ambulanten Versorgung – Ergebnisse der Hamburg City Health Study (HCHS)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Zimmermann - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Sarah Porzelt - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Ingmar Schäfer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Dagmar Lühmann - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Martin Scherer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-08-11

doi: 10.3205/24degam245, urn:nbn:de:0183-24degam2455

Published: September 23, 2024

© 2024 Zimmermann et al.
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Text

Hintergrund: Die Zufriedenheit mit der ambulanten Versorgung gilt als ein Indikator für Qualität des ärztlichen Handelns im niedergelassenen Bereich. Die Intensität der hausärztlichen Bindung gemessen mit dem Hamburger F-HaBi-Instrument kann als ein Maß für die Inanspruchnahme der Lotsen- und Vertrauensfunktion der versorgenden Hausärztinnen und Hausärzte betrachtet werden.

Fragestellung: Wie sind Intensität der hausärztlichen Bindung und Zufriedenheit mit der ambulanten Versorgung bei Teilnehmenden der HCHS-Studie assoziiert?

Methoden: Erwachsene Personen aus Hamburg, zufällig aus dem Melderegister ausgewählt und älter als 45 Jahre, wurden für die HCHS-Studie (Jagodzinski et al., 2020) rekrutiert und einem umfangreichen medizinisch-psychologisch-sozialwissenschaftlichem Assessment unterzogen. Das bezog den Fragebogen zur Intensität der hausärztlichen Bindung (F-HaBi) ebenso ein wie den Fragebogen zur Zufriedenheit mit der ambulanten Versorgung (ZAPA).

Ergebnisse: Teilnehmende der HCHS-Studie, die sowohl den F-HaBi als auch den ZAPA vollständig ausgefüllt hatten (N=1914, im Schnitt 64,3 Jahre alt, davon 55,4% Männer), zeigten eine stark positive Assoziation zwischen der Intensität der Bindung an ihren Hausarzt und ihrer Zufriedenheit mit der ambulanten Versorgung (Beta=0,66; p<0,001). Insbesondere das Vertrauen in die Ärztin bzw. den Arzt (Beta=1,3; p<0,001) sowie die Qualität und das Ausmaß der Information (Beta=1,1; p<0,001) gingen mit höherer Bindungsintensität einher.

Diskussion: Die Ergebnisse der HCHS-Kohorte bestätigen, dass die hausärztliche Bindungsintensität positiv mit höherer Zufriedenheit der ambulanten Versorgung kovariiert. Vertrauensvoller, qualitativ und informativ angemessener Austausch ist gekoppelt an die Intensität der Bindung mit dem Hausarzt. Die Wirkrichtung bleibt unklar. Höhere Zufriedenheit kann Bindungsintensität vergrößern. Genauso kann höhere Bindungsintensität die Zufriedenheit mit der Versorgung steigern.

Take Home Message für die Praxis: Wer die Intensität der hausärztlichen Bindung stärkt, erhöht die Zufriedenheit der Patienten mit der ambulanten Versorgung.