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Wie schläft es sich zwischen den Meeren? Eine Querschnittsstudie in Schleswig-Holstein
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Published: | September 23, 2024 |
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Hintergrund: Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens schlafend.
Die Prävalenz von Insomnie beträgt bereits ca. 10%.
Schlafstörungen sind daher ein wichtiger Beratungsanlass in der Allgemeinmedizin.
Fragestellung: Wie beurteilten die Bürger:innen ihre Schlafqualität und welchen Stellenwert haben schlaffördernde Angebote?
Methoden: Im Rahmen des Future Care Projektes wurde Ende 2023 die Stadt- und Landbevölkerung Schleswig-Holsteins unter anderem zum Thema Schlaf befragt.
Es wurden 5.000 volljährige Einwohner der Stadt Kiel und der Inseln Helgoland, Amrum, Föhr, und Fehmarn eingeladen, an der Befragung teilzunehmen.
Ergebnisse: Das Projekt hatte eine Rücklaufquote von 35,8%.
Die Frage nach der Selbstbeurteilung des Schlafes beantworteten n=1.409 Personen, davon beurteilten 18,5% (n=261) ihren Schlaf als ungenügend oder schlecht.
Frauen waren häufiger davon betroffen als Männer.
19,5% (n=275/1.414) berichteten über häufige bzw. sehr häufige Einschlafstörungen und 19,3% (n=273/1.414) über Durchschlafstörungen.
25,8% (n=365/1.414) berichten von zweimaligem oder häufigerem nächtlichen Wasserlassen.
11,3% (n=152/1.342) berichteten über Einnahme von Schlafmitteln.
13,4% (n=183/1.369) konnten sich vorstellen eine digitale Anwendung (zum Beispiel eine Schlaf-App) häufig oder sehr häufig zur Behandlung von Schlafstörungen zu verwenden.
Diskussion: Wenn auch das subjektive Empfinden über ungenügenden oder schlechten Schlaf nicht gleichzusetzen ist mit der Diagnose Insomnie, so ist doch die Diskrepanz zwischen gängigen Prävalenzangeben in Studien und den vorliegenden Ergebnissen zu diskutieren.
Take Home Message für die Praxis: Besonders Frauen geben häufiger als Männer einen ungenügenden oder schlechten Schlaf an.
Die hausärztliche Anamnese sollte Fragen nach dem Schlaf beinhalten.