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Aktueller Forschungstand zu mobilen Gesundheitsanwendungen mit Bezug auf die Prävention von Krebserkrankungen
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Published: | September 23, 2024 |
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Hintergrund: Im Rahmen der PREVENT-TAKE-UP-Studie wurde eine mobile Gesundheitsanwendung zur Prävention der Tumorentitäten Brust-, Prostata- und Darmkrebs entwickelt. Die Implementierung dieser Anwendung wurde durch eine Machbarkeitsstudie begleitet, in deren Rahmen eine systematische Literaturrecherche durchgeführt wurde.
Fragestellung: Welche mobilen Gesundheitsanwendungen werden mit Bezug auf die Prävention und Intervention von Krebserkrankungen eingesetzt? Welche Zielgruppen werden adressiert?
Methoden: Über PubMed wurde am 31.07.2023 mit den Suchbegriffen „Mobile Applications“[Mesh] AND „neoplasms“[Mesh] eine systematische Literatursuche für den Zeitraum 2014 bis 2023 durchgeführt. Insgesamt wurden 533 Volltexte ermittelt, die nach dem PRISMA-Statement von zwei voneinander unabhängigen Autor:innen nach zuvor festgelegten Kriterien ausgewertet wurden. Nach dem Auswahlverfahren blieben 30 Studien übrig, deren Inhalte in einer Extraktionstabelle erfasst wurden. Sie bildet die Grundlage für diese Übersichtsarbeit.
Ergebnisse: Die ausgewählten Studien wurden im Hinblick auf die Kriterien Tumorentität, Zielgruppe, Art der Prävention und Implementierung untersucht. Hinsichtlich der Forschungsmethodik fanden sich mehrheitlich quantitative Studienansätze. Die meisten mobilen Gesundheitsanwendungen setzten auf Interventionen im Bereich der Primärprävention. Präventive Vorgehensweisen gegen Hautkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs waren am häufigsten vertreten. Im Vordergrund stand die Informationsvermittlung. Einige Anwendungen legten den Fokus explizit auf die Risikoeinschätzung durch die Patient:innen selbst oder die Behandler:innen. Die Implementierung der mobilen Gesundheitsanwendungen erfolgte überwiegend seitens der Behandler:innen, fand aber auch über die Patient:innen selbst statt.
Diskussion: Der Einsatz von mobilen Gesundheitsanwendungen mit Bezug zu Prävention von Krebserkrankungen ist Gegenstand internationaler Forschung. Die Studienlage ist heterogen im Hinblick auf den Einsatz von Maßnahmen, Zielgruppen, Krebserkrankungen, Implementierung und Präventionsart. Jedoch zielen alle darauf ab, die jeweilige Zielgruppe niedrigschwellig zu erreichen.
Take Home Message für die Praxis: Mobile Gesundheitsanwendungen können in der Prävention von Krebserkrankungen eine sinnvolle Ergänzung darstellen, um Zielgruppen zu erreichen und spezifische Informationen zu vermitteln und dadurch die Gesundheitskompetenz zu stärken.