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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

„Das Projekt läuft über den Patienten, nur so kann ich mir das vorstellen“ – Einstellungen zu Forschung unter Medizinischen Fachangestellten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Laura Michels - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Düsseldorf, Deutschland
  • Susanne Löscher - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Gruppe Primärversorgungsforschung, Essen, Deutschland
  • Michael Pentzek - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Gruppe Primärversorgungsforschung, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-03-06

doi: 10.3205/24degam189, urn:nbn:de:0183-24degam1896

Published: September 23, 2024

© 2024 Michels et al.
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Hintergrund: Einstellungen zu Sachverhalten, Objekten oder Personen bestimmen in relevantem Maße, wie Menschen sich verhalten. Die Einstellungen von Medizinischen Fachangestellten (MFA) zu Forschung haben einen Einfluss darauf, ob und wie sie selbst an Forschungsprojekten oder in Forschungspraxennetzen teilnehmen.

Fragestellung: Welche Einstellungen zu „hausärztlicher Forschung“ haben Medizinische Fachangestellte (MFA) in Hausarztpraxen?

Methoden: Narrative Interviews mit 11 MFA, 6 davon Teil eines Forschungspraxennetzes, 5 nicht; Verbatim-Transkription, offene Kodiersitzungen im multiprofessionellen Team, induktive und deduktive Kategorienbildung, strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz.

Ergebnisse: Die herausgearbeiteten Themen beziehen sich auf die Umsetzbarkeit von Forschung in der Praxis, grundlegende Vorstellungen von (hausärztlicher) Forschung, Rollenzuschreibungen in der Forschung (eigene Rolle als MFA, Rollen der Ärzt:innen, Forscher:innen, Patient:innen), Überforderung/Angst/Abwehr beim Thema Forschung, mögliche Gegenstände und Outcomes von Forschung. Ein zentrales Element ist für MFA der Einzelfall (der/die einzelne Patient:in): Er sollte Forschung (Abläufe, Instrumente) mitgestalten, auf ihn sollte Forschung ausgerichtet sein, er sollte Forschungsobjekt sein, er sollte von Forschung profitieren. Die Rolle der MFA wird eher in der Datenerhebung/Patientenbeobachtung gesehen. Allerdings scheint ein erweitertes Verständnis von hausärztlicher Forschung (als praxisrelevant und auch auf Arbeitsbedingungen abzielend) mit einer verstärkten Selbstwirksamkeitserwartung auch bei der Planung von Studien einherzugehen.

Diskussion: In den Aussagen der MFA zeigt sich ein Bild von hausärztlicher Forschung, das bei der Rekrutierung von Praxen und in der Gestaltung von Forschungsprojekten berücksichtigt werden sollte. Im Vordergrund stehen die Belange der Patient:innen.

Take Home Message für die Praxis: Eine Struktur wie die Forschungspraxennetze sollte das Bild von hausärztlicher Forschung für MFA partizipativ zeichnen. Dies könnte über die gemeinsame Gestaltung von Projekten in eigenen MFA-Formaten realisiert werden.