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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Allgemeinmedizin im interprofessionellen Masterstudiengang Arzneimitteltherapiesicherheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Pascal Nohl-Deryk - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Köln, Deutschland
  • Regina Stolz - Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Beate Sigrid Müller - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Köln, Deutschland
  • Cornelia Strassner - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Medizinische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-02-05

doi: 10.3205/24degam176, urn:nbn:de:0183-24degam1767

Published: September 23, 2024

© 2024 Nohl-Deryk et al.
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Text

Hintergrund: Medikationsfehler im ambulanten Bereich sind häufig und führen oft zu vermeidbaren unerwünschten Arzneimittelwirkungen [1]. Seit 2007 gibt das Bundesministerium für Gesundheit Aktionspläne zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) heraus. Eines der Resultate ist das WILMA-Projekt, welches einen weiterbildenden, interprofessionellen Masterstudiengang „Arzneimitteltherapiesicherheit“ etabliert und evaluiert [2]. Der Studiengang richtet sich u.a. an Ärzt:innen, Apotheker:innen, Pflegefachpersonen und ist eigenständig oder berufsbegleitend studierbar.

Fragestellung: Inwieweit wird die allgemeinmedizinische Perspektive auf AMTS in diesem Studiengang abgebildet?

Methoden: Mit der Studiengangsleitung wurde die fachliche Zusammensetzung der Teilnehmer:innen ermittelt. Die Studiengangübersicht und die Liste der Lehrbeauftragten wurden nach allgemeinmedizinischen Inhalten und Dozierenden aus dem Bereich der Allgemeinmedizin durchsucht. Nach Kontaktaufnahme mit den Dozierenden wurden die individuellen Erfahrungen mit der interprofessionellen Lehre in einem formlosen Austausch zusammengetragen.

Ergebnisse: Bislang nehmen auf Studierendenseite überwiegend Apotheker:innen (87%) am Studiengang teil. Allgemeinmedizinische Perspektiven werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Studiengang eingebracht. In einem der sieben Pflichtmodule (Translation), sowie in drei der sechs Wahlpflichtmodule (AMTS im ambulanten Bereich und an den Schnittstellen; AMTS in der stationären Langzeitversorgung; Integrative Medizin) sind Dozierende mit einem fachlichen Hintergrund in der Allgemeinmedizin beteiligt. Die Erfahrungen der Dozierenden, insbesondere zum interprofessionellen Austausch, sind überwiegend positiv.

Diskussion: In den Pflichtmodulen des Studiengangs wäre eine stärkere Einbindung der Allgemeinmedizin, beispielsweise zu „Strukturen und Verantwortlichkeiten im Gesundheitswesen“ wünschenswert. Zukünftig sollten Maßnahmen ergriffen werden, um auch auf Studierendenseite Hausärzt:innen zu gewinnen.

Take Home Message für die Praxis: Der AMTS-Masterstudiengang bietet einen interprofessionellen Austausch, von dem Hausärzt:innen als Dozierende und Studierende profitieren können.


Literatur

1.
Young RA, Fulda KG, Espinoza A, Gurses AP, Hendrix ZN, Kenny T, Xiao Y. Ambulatory Medication Safety in Primary Care: A Systematic Review. J Am Board Fam Med. 2022 May-Jun;35(3):610-628. DOI: 10.3122/jabfm.2022.03.210334. External link
2.
WILMA-Projekt. Verfügbar unter: https://www.klinische-pharmazie.uni-bonn.de/msc-amts/de/entstehung/wilma-1 External link