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Wie kodieren Hausärzt:innen Long-/Post-Covid und was bedeutet das? Ergebnisse aus der überregionalen Studie Covid_Shortform_GP der Initiative Deutscher Forschungspraxennetze – DESAM-ForNet
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| Published: | September 23, 2024 |
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Hintergrund: Zur Prävalenz von Long-/Post-Covid gibt es unterschiedliche Schätzungen, meist auf Basis von Abrechnungsdaten. Es ist anzunehmen, dass dies zu Verzerrungen führt, da neben dem ICD-10-Code für Long-/Post-Covid auch andere Codes Verwendung finden können. Angaben zur Häufigkeit entsprechender Beratungsanlässe in Hausarztpraxen fehlen.
Fragestellung: Wie häufig werden die Diagnosen Long-/Post-Covid kodiert, mit welchen Beratungsanlässen sind sie assoziiert? Wie gestalten sich die individuelle Diagnosevergabe und das Kodierverhalten?
Methoden: Ca. 180 hausärztliche Forschungspraxen (FP) aus 18 allgemeinmedizinischen Universitätsstandorten (Aussagen zu ca. 200.000 Patient:innen) dokumentieren aggregierte Versorgungsdaten zu Patient:innen mit Long-/Post-Covid unter Nutzung der Abrechnungsdaten der Praxisverwaltungssysteme und beantworten Einstellungsfragen zur Versorgungseinstellungen. Die Daten werden im Zeitraum Mai/Juni 2024 erhoben und anschließend deskriptiv analysiert unter Anwendung explorativer statistischer Verfahren (SPSS). Im April 2024 erfolgte ein Pretest mit 3 FP.
Ergebnisse: Ergebnisse des Pretests (3 FP mit insgesamt 11.136 Patient:innen, Bezugszeitraum 1/2024) zeigen folgende COVID-19-assoziierten Diagnosehäufigkeiten: 0,002% Post-COVID-19-Zustand (U09.9), 0,0002% Multisystemisches Entzündungssyndrom (U10.9), 0,002% Chronisches-Fatigue-Syndrom (G93.3). Alle Pretest-FP beschrieben neurokognitive Beeinträchtigungen, Kopfschmerzen/Schwindel und Fatigue als typische Beratungsanlässe für Long-/Post-Covid und gaben an, dass es Patient:innen gibt, die anfälliger für Post-COVID sind. Die Beschreibungen der Risikomerkmale dieser anfälligeren Patient:innen waren in den Pretest-FP sehr heterogen.
Diskussion: Der Pretest bestätigte die prinzipielle Machbarkeit des Surveys. Die bis zum Kongress vorliegenden Daten aus bis zu 180 teilnehmenden FP werden eine Grundlage für eine realistische Schätzung der Inzidenz von Post-/Long-Covid in der Hausarztpraxis sowie für weitere Versorgungsaspekte darstellen. Die Kombination der Erfassung von Abrechnungsdaten und Diagnosevergabeverhalten wird helfen, die erhobenen (Abrechnungs-)Daten und deren Aussagekraft methodisch einzuordnen.
Take Home Message für die Praxis: Die Häufigkeit kodierter Post-/Long-Covid-Diagnosen könnte in der hausärztlichen Versorgung niedriger sein als erwartet. Die Heterogenität des Krankheitsbildes stellt dennoch eine große Herausforderung dar.
