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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Mehrwert einer interdisziplinären telemedizinischen Beratung bei Post-COVID-Syndrom: Ergebnisse einer Fragebogenerhebung mit Patient:innen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anja Katharina Hesse - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Lia Heyl - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Kristine Engeleit - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Franziska Annemarie Herbst - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Christoph Egen - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin, Hannover, Deutschland
  • Andrea Bökel - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin, Hannover, Deutschland
  • Christoph Korallus - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin, Hannover, Deutschland
  • Nils Schneider - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-02-05

doi: 10.3205/24degam011, urn:nbn:de:0183-24degam0115

Published: September 23, 2024

© 2024 Hesse et al.
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Text

Hintergrund: Noch immer bestehen Versorgungsdefizite in der Betreuung von Patient:innen mit Post-COVID-Syndrom. Zur telemedizinischen Unterstützung der hausärztlichen Versorgung von Post-COVID-Patient:innen wurde das Projekt ViCoReK initiiert (Förderung: BMG; Laufzeit: 6/23–11/24; Projektnummer: 2523FEP002). Hierbei werden Patient:innen nach vorheriger hausärztlicher Anmeldung durch ein interdisziplinäres Team aus den Abteilungen für Rehabilitations- und Allgemeinmedizin einer Universitätsklinik zu rehabilitativen und psychosozialen Therapiemaßnahmen beraten.

Fragestellung: In der vorliegenden Studie soll eruiert werden, welchen Mehrwert das Projekt ViCoReK für Post-COVID-Patient:innen hinsichtlich der Empfehlung neuer Maßnahmen und deren Umsetzung bietet.

Methoden: Bei der quantitativen Studie handelt es sich um eine Zwischenauswertung der ersten sechs Projektmonate (von 10/23–3/24) einer bis 11/24 laufenden Studie. Evaluiert wird die Zufriedenheit der Patient:innen mit der Beratung, mittels einem durch das Projektteam entwickelten Online-Fragebogen, der den Patient:innen sechs Wochen nach der Beratung zugesandt wird. Die Auswertung erfolgt deskriptiv in SPSS. Antworten aus Freitextfeldern wurden thematisch codiert und zusammenfassend ausgewertet.

Ergebnisse: Im Erhebungszeitraum wurden 31 Fragebögen ausgewertet. Hierbei zeigt sich, dass dem größten Teil der Patient:innen (n=27/31) in der ViCoReK-Beratung neue Therapieansätze empfohlen werden konnten, die im weiteren Verlauf on knapp der Hälfte der Patient:innen (n=14/27) umgesetzt wurden. Gründe hierfür waren unter anderem fehlende therapeutische Anschlusstermine (n=4/14). Insgesamt bewerteten die Patient:innen das Ausmaß der Hilfe, die sie durch ViCoRek erhalten haben als sehr bzw. weitgehend zufriedenstellend (n=23/29). Der Großteil der Patient:innen (n=24/30) konnte einen subjektiven Informationszugewinn feststellen.

Diskussion: Unsere vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die telemedizinische Beratung als Kooperationsprojekt von Rehamedizin und Allgemeinmedizin einen Mehrwert für Post-COVID-Patient:innen bringt. Gleichzeitig sehen sich ungefähr die Hälfte der Patient:innen mit Problemen in der weiteren Therapieversorgung konfrontiert. Die Akzeptanz und Sichtweise der Hausärzt:innen auf den Mehrwert von ViCoReK wird in anderen Modulen evaluiert.

Take Home Message für die Praxis: Die telemedizinische Beratung kann als Vernetzung zwischen universitären Spezialangeboten und primärversorgenden Hausärzt:innen die Versorgung von Patient:innen mit dem Post-Covid-Syndrom unterstützen.