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Koloskopie-Screening in Deutschland – evidenzbasiert und effektiv – oder nicht? Ein Pro- und Contra-Workshop
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Published: | September 27, 2023 |
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Hintergrund: Seit 2002 gibt es in Deutschland die Screening-Koloskopie und den Stuhltest. Seit Juli 2019 hat der G-BA ein Einladungsverfahren der GKV eingeführt. Seit 2002 sind die Inzidenz des Kolorektalen Karzinoms (KRK) um ca. 25% und die Mortalität um ca. 35–40% gesunken. Trotzdem gibt es wenige randomisierte Studien, die die krankheitsspezifische Morbidität und Mortalität sowie die Gesamtmortalität, beurteilen. Auch fehlt ein meist ein indirekter Vergleich der verschiedenen Interventionen in Hinblick auf Komplikationen, Nutzen, aber auch Ressourcenverbrauch bei den Untersuchenden (time needed to treat – TNT). In anderen europäischen Ländern wird beispielsweise die Sigmoidoskopie se als Screening-Methode eingesetzt (z.B. GB). Die Niederlande verwenden primär den immunologischen Stuhltest (iFOBT), und erst bei positivem Befund wird eine Koloskopie empfohlen. Nun erschien Ende 2022 mit NordICC erstmals eine (10 Jahre Zwischenauswertung einer auf 15 Jahre ausgelegten) randomisierte Studie zum Wert eines Koloskopie-Screenings. Auch diese wird natürlich auch sehr kontrovers diskutiert. Genau diese unterschiedlichen Sichtweisen würden wir gerne mit den Teilnehmenden besprechen.
Zielgruppe: Hausärzt:innen, MFAs und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen der allgemeinmedizinischen Institute
Didaktische Methode: Sammlung von Argumenten mit Metaplan-Karten, Fishbowl
Ziele: Die Teilnehmenden sollen eine gut begründete Haltung zum Screening auf kolorektale Karzinome entwickeln und dazu, welche Screening-Methode sie ggfs. bevorzugen.
Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: 50
Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Günther Egidi arbeitet in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis. Gemeinsam mit Thomas Maibaum (Hausarzt aus Rostock) vertritt er die DEGAM bei der Aktualisierung der S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom. Schon an der Leitlinien-Version 2013 hatte er gravierende Kritik geäußert – zu spät – die DEGAM hatte keine Leitlinien-Paten benannt gehabt. Jetzt versucht er, die Kritik-Punkte konstruktiv in die zu überarbeitende Leitlinie einzubringen.