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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Trends in der Ärztestatistik der Bayerischen Landesärztekammer 2000–2022

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sophie Gigou - Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, München, Deutschland
  • Antonius Schneider - Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-23-05

doi: 10.3205/23degam135, urn:nbn:de:0183-23degam1356

Published: September 27, 2023

© 2023 Gigou et al.
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Hintergrund: Der fachgebietsübergreifende Ärzt:innenmangel ist eine Herausforderung für die Gesundheitsversorgung. Ein Teilprojekt der Studie „Ursachen für den Ärztemangel im ländlichen Raum“ (Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege) untersucht vor diesem Hintergrund Trends in den Ärztestatistiken der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK).

Fragestellung: Wie haben sich die Ärzt:innenzahlen, Tätigkeitsbereiche und Beschäftigungsverhältnisse von Ärzt:innen in Bayern über die letzten 20 Jahre entwickelt?

Methoden: Die BLÄK veröffentlicht jährlich eine Ärztestatistik mit Kennzahlen zu den Tätigkeitsbereichen und Beschäftigungsverhältnissen der in Bayern gemeldeten Ärzt:innen. Diese Zahlen wurden für die Jahre 2000 bis 2022 systematisch zusammengeführt und ausgewertet.

Ergebnisse: Von 2000 bis 2022 ist die Zahl der bei der BLÄK berufstätig gemeldeten Ärzt:innen von 47.624 auf 69.230 gestiegen. Aus den Daten gehen in erster Linie drei wesentliche Entwicklungen hervor: Erstens nimmt der Frauenanteil in der Ärzt:innenschaft kontinuierlich zu, heute ist das Geschlechterverhältnis nahezu paritätisch. Zweitens geht der Trend in der ambulanten Versorgung hin zum Anstellungsverhältnis – waren 2000 etwa 7% der in der ambulanten Versorgung tätigen Ärzt:innen angestellt, sind es 2022 bereits etwa 33%. Drittens ist die Zahl der Beschäftigten in der stationären Versorgung in diesen Jahren um 83% (von 18.730 auf 34.243) angestiegen, während die Zahl der Ärzt:innen in der ambulanten Versorgung lediglich um etwa 35% (von 21417 auf 28976) zugenommen hat. Seit 2010 arbeiten in Bayern mehr Ärzt:innen in der stationären als in der ambulanten Versorgung, wobei die Differenz weiter zunimmt.

Diskussion: Die insgesamt stark steigende Anzahl von Ärzt:innen spiegelt sich deutlich weniger in der ambulanten Versorgung wider. Es ist fraglich, ob der Anstieg von Medizinstudienplätzen den Ärzt:innenmangel in der ambulanten Versorgung abfedern kann, wenn ein immer größerer Anteil der neuapprobierten Ärzt:innen in Kliniken tätig wird.

Take Home Message für die Praxis: Die in den letzten 20 Jahren gestiegene Ärzt:innenzahl kommt nicht in der Praxis an.