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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Schlaflabor zuhause? Neue Wege der Diagnostik von Schlafstörungen in der hausärztlichen Versorgung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marianne Timper - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland
  • Wiebke Pätzold - Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, Deutschland
  • Insa Wolf - Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, Deutschland
  • Michael Freitag - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-22-05

doi: 10.3205/23degam129, urn:nbn:de:0183-23degam1294

Published: September 27, 2023

© 2023 Timper et al.
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Text

Hintergrund: Unversorgte Schlafstörungen mindern Lebensqualität und Leistungsfähigkeit und erhöhen die Risiken für Folgeerkrankungen. Sie verursachen neben dem Leid der Betroffenen hohe medizinische und volkswirtschaftliche Kosten. Eine schlafmedizinische Primärversorgung über Hausärzt:innen könnte die Versorgung von Patient:innen mit Insomnie verbessern, die in aktuellen Studien als unterversorgt gelten.

Fragestellung: Im Projekt „SchlafCheck“ soll untersucht werden, wie der Gesundheitscheck Check-up 35 bei entsprechendem Verdacht um eine innovative Schlafdiagnostik ergänzt werden kann, um eine ressourceneffiziente Früherkennung von Schlafstörungen zu ermöglichen.

Methoden: Im Pilotprojekt „SchlafCheck“ wird eine Feldstudie durchgeführt, um das Konzept einer Abklärung von Schlafstörungen in Hausarztpraxen zu evaluieren. Vor Beginn der Datenerhebung werden Workshops und Interviews mit Hausärzt:innen durchgeführt. Während der Feldstudie werden fünf Hausarztpraxen im Nordwesten Deutschlands sowie 20 Patient:innen pro Praxis in die Studie einbezogen. Im ersten Schritt wird in einem Anamnesefragebogen das Schlafverhalten abgefragt. Bei Hinweisen auf eine Insomnie wird im zweiten Schritt ein Home-Monitoring-System zur Aufzeichnung eines Schlaf-Elektroenzephalogramms mitgegeben. Patient:innen, die keine Einschränkungen im Schlafverhalten aufweisen, dienen als Kontrollgruppe.

Ergebnisse: Die Feldstudie wird ab Herbst 2023 beginnen. In aktuellen Vorarbeiten zeigte sich ein großes Interesse an dem Forschungsprojekt sowie an dem Thema Möglichkeiten der diagnostischen Abklärung von Schlafstörungen in der hausärztlichen Versorgung. In Workshops wurde mit Hausärzt:innen über Chancen und Hürden der schlafmedizinischen Versorgung in Hausarztpraxen diskutiert.

Diskussion: Das Projektteam erhofft sich durch die Studie eine Implementierung der Möglichkeit Schlafstörungen in der hausärztlichen Versorgung niedrigschwellig abzuklären.

Take Home Message für die Praxis: Die Ausweitung von diagnostischen Messinstrumenten zur Abklärung von Schlafstörungen in Hausarztpraxen soll die Primärversorgung im Bereich der Insomnie verbessern.