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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Verbale Gewalt in der ambulanten Versorgung aus der Perspektive der Medizinischen Fachangestellten – eine qualitative Studie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Viola Mambrey - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Centre for Health and Society (chs), Düsseldorf, Deutschland
  • Annegret Dreher - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Centre for Health and Society (chs), Düsseldorf, Deutschland
  • Adrian Loerbroks - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Centre for Health and Society (chs), Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-14-02

doi: 10.3205/23degam080, urn:nbn:de:0183-23degam0802

Published: September 27, 2023

© 2023 Mambrey et al.
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Hintergrund: Verbale Gewalt gegen medizinisches Personal stellt ein weltweites Problem dar. Die größte Berufsgruppe in der ambulanten Versorgung in Deutschland sind Medizinische Fachangestellte (MFA). In einer quantitativen Studie unter MFA berichteten 59,4% in den vorangegangenen 12 Monaten von verbaler Gewalt am Arbeitsplatz. Bisher fehlen jedoch qualitative Studien, um ein vertieftes Verständnis zu erlangen wie verbale Gewalt in der ambulanten Versorgung in Deutschland von MFA wahrgenommen wird, wie MFA damit umgehen und wie sie verhindert werden kann.

Fragestellung: Es soll exploriert werden wie MFA verbale Gewalt erleben und damit umgehen. Zudem sollen mögliche Ansätze für präventive Maßnahmen eruiert werden.

Methoden: Es wurden zunächst MFA aus einer Kohorte einer früheren Befragung (2021) zur Teilnahme eingeladen (Einschlusskriterien: Arbeit in Haus-, oder Facharztpraxis und erlebte verbale Gewalt in den letzten 12 Monaten). Darüber hinaus wurden MFA über Aufrufe in den sozialen Medien des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. rekrutiert. MFA wurden anschließend in semi-strukturierten telefonischen Einzelinterviews zu ihren Erfahrungen von verbaler Gewalt in der Arztpraxis, ihrem Umgang sowie potenziellen Lösungsansätzen befragt. Nach Transkription der Audiodateien erfolgt die inhaltsanalytische Auswertung nach Mayring in der Software MAXQDA.

Ergebnisse: Im Zeitraum zwischen Mai und August 2022 wurden 17 telefonische Interviews mit MFA aus der ambulanten Versorgung geführt. Im Durchschnitt betrug die Gesprächsdauer 47,8 Minuten. Es nahmen 16 weibliche und eine männliche Person teil. Das Durchschnittsalter betrug 47,7 (Min–Max 26–61) Jahre. Die inhaltsanalytische Auswertung der Gespräche steht noch aus. Die Ergebnisse dieser Auswertung werden bis zum Kongress im September vorliegen.

Diskussion: Die Ergebnisse können Ansatzpunkte für präventive Maßnahmen liefern, von denen MFA und das gesamte Praxisteam, einschließlich der Ärzt:innen, profitieren können.

Take Home Message für die Praxis: Diese Studie liefert erste Hinweise hinsichtlich des Erlebens von verbaler Gewalt in der ambulanten Versorgung aus der Perspektive der MFA sowie deren Umgang mit den Erfahrungen.