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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Auswirkung des Forschungsfeldes auf die Funktionalität des Studiendesigns am Beispiel einer Cluster-randomisierten Interventionsstudie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Larissa Burggraf - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Stefanie Stark - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Lena Jägers - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Marco Roos - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocSym5-05

doi: 10.3205/19degam229, urn:nbn:de:0183-19degam2293

Published: September 11, 2019

© 2019 Burggraf et al.
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Hintergrund: Cluster-randomisierte Interventionsstudien (cRCT) gelten als Goldstandard medizinisch-klinischer Forschung. Der Beleg von Funktionalität verschiedener überprüfter Interventionen lässt sich durch eine entsprechend aufgebaute Kontrollgruppe herstellen, so die Annahme. Die allgemeinmedizinische Versorgungsforschung bedient sich verschiedener Methoden und die cRCT gilt ebenfalls als Goldstandard. In der Forschungspraxis wird diese Methodik jedoch aufgrund des Forschungsfeldes stark limitiert. Dies führt zu Verzögerungen von Projekten, Abbrüchen oder eben Studiendesignanpassungen.

Fragestellung: Der hier vorliegende Beitrag möchte im Rahmen des methodenreflektierenden Symposiums anhand eines Projektberichtes der Frage nachgehen, inwiefern eine Anpassung von Studiendesigns an das dynamische Forschungsfeld der Allgemeinmedizin möglich ist. Darüber hinaus soll der Frage nachgegangen werden, welche Stärken und Schwächen daraus resultieren.

Methoden: Anhand eines aktuell durchgeführten Forschungsprojektes soll ein Verlauf nachgezeichnet werden, der die Anpassung eines cRCT zu einem Mixed-Method-Design darstellt.

Ergebnisse: Der Projektverlauf zeigt, dass verschiedene Einflussfaktoren – begonnen bei der Rekrutierung – große Herausforderungen für die Umsetzung einer cRCT darstellen. Unterschiedliche Einflussfaktoren des Forschungsfeldes machten Veränderung des Studiendesigns nötig. Nicht zuletzt kann das durchgeführte Projekt selbst als Forschungsobjekt betrachtet werden, in dem politische Verflechtungen zwischen Forschung und Praxis, unklare Forschungsaufträge und junge Forschungstradition zum Tragen kommen.

Diskussion: Zu diskutieren ist die Anwendbarkeit von cRCTs in dem dynamischen Forschungsfeld der Allgemeinmedizin. Darüber hinaus gilt es zu hinterfragen, welche methodischen Zugänge möglich sind.

Take Home Message für die Praxis: Das Forschungsfeld der Allgemeinmedizin ist dynamisch und die Forschungstradition jung. Damit gilt es, die bereits bestehenden Erfahrungen kritisch zu reflektieren und Methoden nicht allein aufgrund ihrer Eignung und Anerkennung in anderen medizinischen Forschungsfeldern zu nutzen, sondern aufgrund ihrer Angemessenheit zu entwickeln.